Informationen über Platin

Platin ist ein schweres, schmiedbares, dehnbares, edles, grau-weißes Edelmetall. Es ist zudem sehr korrosionsbeständig. Reines metallisches Platin, auch Platinseifen genannt, wird gegenwärtig kaum mehr abgebaut, ausser vielleicht noch in Südafrika, dem weltweitgrössten Platinförderer. 80 Prozent der noch geförderten Platinmenge stammt aus dem Land im Süden Afrikas. Die umfangreichsten Platinvorkommen finden sich in den Gebieten Johannesburg und Rustenburg, wo sich die grössten Platinminen der Welt befinden. Der übrige Teil der Fördermenge stammt aus Russland, den USA und Kanada. Neben der Primärförderung fällt das Edelmetall interessanterweise noch als Nebenprodukt in Kupfer- und Nickelbergwerken an.

Mithilfe der Elektrolyse wird zuerst das edlere Platin, danach das unedlere Nickel abgeschieden. Diese Art der Gewinnung und Reinigung wird als Raffination bezeichnet. Im Labor lässt sich Platin zudem durch Glühen von Hexachloridoplatinsäure gewinnen. Im Zug dieses Prozesses fällt das Metall in Form des sogenannten Platinschwamm an.

Insgesamt fallen fünf Metalle in die Kategorie der Platinmetalle. Dies aus dem Grund, weil diese fünf dem Platin in ihrem chemischen Verhalten sehr ähnlich sind, so dass die Trennung und Reindarstellung früher grosse Schwierigkeiten bereitete. Im Jahr 1803 wurden Iridium, Osmium, Palladium und Rhodium entdeckt; 1844 folgte Ruthenium.

Gemäss dem Statistikportal Statista wurden 2017 weltweit mehr als 3.000 Tonnen Gold gefördert. Die Fördermenge von Platin betrug nur rund 200 Tonnen [1]. Während Gold ein Stock-to-Flow-Verhältnis von über 70 besitzt, liegt dasjenige von Platin bei ungefähr 0,9. Es würde also nur ungefähr neun Monate dauern, bis mit der aktuellen Platinproduktion der gegenwärtige Bestand doppelt so hoch wäre.

Dieser Umstand lässt vermuten, dass das Abbauangebot von Platin etwa 60-mal mehr Einfluss auf den Preis hat als das Förderangebot bei Gold. Bei Gold hat vielmehr der oberirdische Goldbestand, also die Lagerbestände, Einfluss auf den Preis.

Das tiefe Stock-to-Flow-Verhältnis weist auf den Industriemetallcharakter von Platin hin. So stammt die Hauptnachfrage für Platin aus der Industrie, insbesondere die Autoindustrie ist ein reger Nachfrager von Platin. Dabei spielen vor allem Katalysatoren eine Rolle, für die Platin ein nicht unwesentlicher Bestandteil ist. Schätzungen zufolge sollen über 40 Prozent der weltweiten Platin-Nachfrage in Katalysatoren gehen [2]. Ebenfalls eine Nachfrage nach Platin verzeichnet die Schmuckindustrie. Weitere industrielle Verwendung findet Platin auf für Herzschrittmacher, Heizleiter, Brennstoffzellen, Thermoelemente, Schreibfedern oder gar als Medikament in der Chemotherapie gegen Krebserkrankungen eingesetzt.
Da Platin über einen sehr hohen Eigenwert verfügt, bietet es sich als physische Wertanlage an, zum Beispiel in der Form von Platinbarren oder -münzen. Eine Anlage in physischem Platin gestaltet sich jedoch vergleichsweise schwierig, weil Platin bei Händlern eher schwierig zu finden ist und selbst grössere Anbieter nur unregelmässig Platin zur Verfügung stellen können.

Für die Verwahrung von Platin kommen, ähnlich wie für Gold, vor allem drei Möglichkeiten in Betracht: In physische Form kann Platin zuhause gelagert werden. Daneben gibt es die Option der Lagerung auf einer Bank oder aber bei einem Anbieter bankunabhängiger Schliessfächer oder Einzelverwahrung, wie zum Beispiel bei Swiss Gold Safe. Für eine solche Lagerung geeignet sind Barren, Münzen oder auch Granulat.
Als Vorteil von Platin ist seine hohe Wertdichte zu nennen, die es einem möglich macht, mit sehr wenig, einen sehr grossen Wert zu speichern. Gleichzeitig verfügt Platin über weltweite Akzeptanz als Industriemetall. Das wiederum beschert dem Metall eine hohe Liquidität. Diese ist jedoch geringer als bei Gold, weshalb die Spreads bei Platin grösser ausfallen. Als Nachteil Platins ist sicherlich seine grosse Abhängigkeit von der Industrie, insbesondere der Autoindustrie zu sehen.