Physisches Gold

Gold zählt zu den Edelmetallen. In der Chemie wird es oft auch das «Münzmetall» genannt. Durchschnittlich finden sich vier Gramm pro 1000 Tonnen Gold in der kontinentalen Erdkruste [1]. Hauptsächlich kommt das gelbe Edelmetall auf dem Land vor. In kleinen Konzentrationen lässt es sich jedoch auch im Meerwasser ausmachen. Schätzungen zufolge sollen die Weltmeere in aufgelöster Form über 70 Millionen Tonnen Gold aufweisen [2].

Fördermenge und Stock-to-Flow-Verhältnis

Bisher sollen die Menschen insgesamt rund 190’040 Tonnen Gold gewonnen haben. Zwei Drittel davon sind in den letzten 70 Jahren gefördert worden. Aufgrund der Unzerstörbarkeit des Edelmetalls dürften noch immer die gesamte jemals geförderte Menge in irgendeiner Form vorhanden sein. Ausdruck davon ist ein sehr hohes Stock-to-Flow-Verhältnis. Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie Getreide oder Öl, existiert bei Gold eine beachtliche Diskrepanz zwischen der jährlichen Produktion und dem verfügbaren Gesamtbestand. So werden gegenwärtig pro Jahr 2600 Tonnen gefördert. Das Stock-to-Flow-Verhältnis liegt daher bei über 70 (stock/flow, also 190’040/2600 = 73). Das heisst konkret: Insgesamt dauert es 70 Jahre, bis mit der aktuellen Goldproduktion eine Verdoppelung des aktuellen Bestandes erreicht würde.

Physisches Gold versus Wertpapiere auf Gold

Anleger wollen oft einen Teil ihres Vermögens in Gold investieren, da dieses als sicherer Hafen gilt und man dadurch auch von einem steigenden Goldpreis profitieren kann. Neben Gold werden auch andere Edelmetalle wie Silber gekauft. Zur Geldanlage gibt es auf dem Markt neben physischem Gold auch verschiedene Wertpapiere, welche Gold zur Grundlage haben. Dazu gehören Gold-ETFs oder Gold-Zertifikate. Bei diesen wird der Besitzer der Wertpapiere jedoch nicht automatisch Besitzer des physischen Goldes, er partizipiert nur auf dem einen oder anderen Weg an der Kursentwicklung des Goldes.

Barren und Münzen

In der Regel wird physisches Gold entweder in Barren mit verschiedener Grösse oder Münzen unterschiedlicher Stückelung gegossen. Bei den Barren gibt es auch sogenannte Münz- und Tafelbarren. Goldmünzen existieren in grosser Vielfalt. Die bekanntesten sind: Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Britannia, China Panda, Nugget Känguru oder American Eagle. Die einzelnen Münzen unterscheiden sich in ihren Eigenschaften. Je nach Präferenz eignet sich für den Anleger die eine oder die andere Goldmünze.

Echtheitsanalyse

Um die Echtheit physischen Goldes zu überprüfen werden heute standardmässig sogenannte Spektrometer verwendet. Mit diesen wird eine Röntgenfluoreszenzanalyse durchgeführt, um die Reinheit des gelben Edelmetalls zu prüfen. So lässt sich mit diesem Verfahren der exakte Feingehalt zerstörungsfrei feststellen, anders als das bei der herkömmlichen Strich-/Säure-Methode der Fall ist [3]. Proben unbekannter Zusammensetzung können auf diese Weise korrekt bestimmt werden. Doch bietet die Methode eine nur oberflächliche Bestimmung der Zusammensetzung. Eine ganzheitliche und zugleich zerstörungsfreie Goldanalyse ermöglicht dagegen die sogenannte Ultraschallgeschwindigkeitsmessung. Ein beliebtes Schwermetall zur Fälschung von Goldbarren stellt Wolfram dar. Nach Messung der Dicke eines Barrens oder einer Münze, wird die Ultraschallgeschwindigkeit gemessen, welche sich für Gold und Wolfram um ungefähr 2000 m/s unterscheidet [4]. Ein mit Wolfram gefüllter Barren reflektiert die Schallwellen an der Grenzfläche anders und verrät sich auf diese Weise [5].

Hohe Liquidität

Einer der grössten Vorteile von Gold besteht in seiner Unzerstörbarkeit. Zudem verfügt das Edelmetall über eine hohe Wertdichte. Diese macht es möglich, auf sehr kleinem Raum, viel Wert zu speichern. Darüber hinaus verfügt Gold über eine internationale Akzeptanz als Geld. Das macht das gelbe Edelmetall besonders liquide. Die Handelsspannen auf den globalen Märkten sind dementsprechend gering. Das heisst: Ankaufs- und Verkaufspreis liegen sehr eng beieinander und werden bei grösseren Mengen nur langsam grösser.

Geeignetes Wertaufbewahrungsmittel

Aufgrund der Unzerstörbarkeit, der Knappheit und der hohen Wertdichte zählt Gold zu den geeignetsten Wertaufbewahrungsmittel. Als solches sollte der korrekten Lagerung eine hohe Bedeutung beigemessen werden. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Verwahrung: Physisches Gold kann zuhause gelagert werden. Natürlich birgt das die Gefahr, dass das Edelmetall durch Diebstahl aus den eigenen vier Wänden entwendet werden kann. Um diesem Risiko vorzubeugen eignet sich die Lagerung auf einer Bank oder aber bei einem Anbieter bankunabhängiger Lagerung und Schliessfächer. Letztere Option bietet die Swiss Gold Safe AG. Hier können Barren, Münzen oder auch Granulat verwahrt werden.

Zusammenfassung:

[1] David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Geophysics, Astronomy, and Acoustics; Abundance of Elements in the Earth’s Crust and in the Sea, S. 14-18.
[2] http://nautilus.fis.uc.pt/st2.5/scenes-e/elem/e07920.html
[3] https://www.azom.com/article.aspx?ArticleID=17606
[4] https://de.scribd.com/doc/116997949/Ultraschall-Edelmetall-Tester
[5] https://www.welt.de/wissenschaft/article113070527/So-pruefen-Sie-ob-Ihr-Gold-auch-wirklich-echt-ist.html