Silber lagern: Alles, was Sie wissen sollten – ein Ratgeber
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Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes über Silber lagern in der Zusammenfassung
- Silber eignet sich nach Ansicht vieler Finanzexperten zur Wertaufbewahrung und Depotdiversifizierung.
- Physisches Silber aufbewahren lässt sich in Heimtresoren, Schliessfächern und am sinnvollsten in Zollfreilagern.
- Dabei bieten Zollfreilager besonders viele Vorzüge, da sich hier auch grosse Mengen an Silber sehr sicher sowie zoll- und mehrwertsteuerfrei lagern lassen.
- Bei der Einzelverwahrung erfolgt die Lagerung Ihres Silbers getrennt von anderen Beständen, sodass Sie bei Bedarf genau das von Ihnen deponierte Edelmetall zurückerhalten und Ihre Silberstände inspizieren können.
- Entscheiden Sie sich für die etwas billigere Sammelverwahrung, haben Sie hingegen nur das Recht auf Silber, das in Menge und Qualität dem eingelagerten Edelmetall entspricht.
- Wer Silber lagern möchte, sollte sich für Barren renommierter Hersteller in Standardgrössen entscheiden, da hier die Akzeptanz hoch und der Unterschied zum Materialwert besonders gering ist.
Einführung zur Lagerung von Silber
Edelmetalle dienen seit Jahrtausenden zur Wertaufbewahrung und Wertsicherung / Vermögenssicherung. Viele Finanzexperten empfehlen sie Sparern bis heute zur Ergänzung von Depots. In diesem Zusammenhang ist auch das wertvolle Silber sehr gefragt. Leider betrachten Gesetzgeber in fast ganz Europa Silber nicht primär als Anlage-, sondern als Rohstoff bzw. Industriemetall. Deswegen müssen Käufer beim Erwerb – im Unterschied zu Bankengold – in der Regel Mehrwertsteuer auf den Kaufpreis zahlen. Unter dem Strich sprechen dennoch einige Gründe dafür, das Edelmetall in physischer Form zu kaufen. Doch wo, wie und in welcher Form lässt sich das erworbene Silber aufbewahren? Hier gibt es mehrere Optionen. Wer die optimale Entscheidung trifft, kann nicht nur sein Silber sicher lagern, sondern dabei auch vollkommen legal Steuern sparen. Wie das möglich ist, verrät unser Ratgeber zum Thema «Silber lagern».
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Silber sicher lagern – aber worin?
Theoretisch gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Silber zu lagern. Aber wahrscheinlich möchten Sie Ihr kostbares Edelmetall nicht irgendwie aufbewahren, sondern so, dass Sie das Silber sicher lagern können. Wir wollen deshalb die drei wichtigsten Aufbewahrungsoptionen betrachten, bei denen Ihr Edelmetall auch möglichst gut geschützt ist. Damit scheiden Alternativen wie die Lagerung in einem Versteck aus. Von diesen und ähnlichen Aufbewahrungsmöglichkeiten raten wir generell ab. Denn erfahrene Einbrecher spüren derartige Verstecke meistens in kürzester Zeit auf und räumen diese leer. Dann ist nicht nur der Ärger, sondern oft auch der Vermögensschaden gross. Besser sind im Vergleich dazu folgende drei Lageroptionen:
Silber lagern im Heimtresor
Wer unbedingt daheim Silber aufbewahren möchte, ist mit einem Heimtresor sicherlich besser bedient, als das wertvolle Edelmetall in irgendeinem Versteck zu verbergen. Die Preise für derartige Safes sind in den letzten Jahren tendenziell gesunken. Das gilt allerdings vor allem für kompakte Modelle. Zudem sollten Sie vor dem Kauf einige Einschränkungen beachten. So bieten kleine Heimtresore ziemlich wenig Raum, um dort ein Edelmetall wie Silber zu lagern. Denn das Weissmetall ist zwar wertvoll, hat aber dennoch eine deutlich geringere Wertdichte als etwa Gold oder Platin. Grössere Tresore mit einem grösseren Volumen sind jedoch nicht nur deutlich teurer. Vielen Menschen fehlt dafür daheim auch der Platz. Bei der Silberlagerung im heimischen Safe entstehen darüber hinaus oft weitere Kosten. Das ist etwa der Fall, wenn Sie Ihr Edelmetall durch moderne Sicherheitstechnik – etwa eine Alarmanlage – schützen möchten. Selbst wenn Sie es durch entsprechende Investitionen schaffen, daheim Silber sicher zu lagern, drohen weitere Probleme. So sind viele normale Wohnungen für die Lagerung grosser Mengen an Silber statisch nicht ausgelegt. Es entstehen schnell Probleme mit der Bodenbelastung, die in Wohngebäuden in der Regel bei maximal 150-300kg pro Quadratmeter liegt. Häufig überschreitet ein grosser Tresor ohne Inhalt bereits die maximale Bodenbelastung. Bautechnische Nachbesserungen können hier schnell kostspielig werden. Dementsprechend sind vor allem im Hinblick auf eine sichere und effiziente Silberlagerung Tresore für zu Hause oft unzureichend oder teuer.
Silber aufbewahren im Schliessfach
Eine Alternative zur Silberlagerung im heimischen Tresor könnte die Aufbewahrung in einem Schliessfach sein. Diese vermieten nicht nur Banken und Edelmetallhändler, sondern auch Unternehmen, die sich auf diese Dienstleistung spezialisiert haben. Dabei bieten sich vor allem ein händler- und bankenunabhängiges Schliessfach in der Schweiz bzw. ein solches Schliessfach in Liechtenstein von Swiss Gold Safe an. Zum einen sind beide Länder weltweit für politische Stabilität, ökonomische Prosperität und die Wahrung von Eigentumsrechten bekannt. Zum anderen profitieren Sie bei spezialisierten Schliessfachunternehmen oft von mehr Diskretion und Sicherheit. Einige Banken investieren nämlich kaum in modernste Sicherheitstechnik. Das liegt daran, dass die Schliessfachvermietung nicht mehr zu Ihrem Kerngeschäft zählt, sondern lediglich eine Art Zubrot oder Service am Kunden darstellt. Silber sicher lagern ist dann bei solchen Anbietern dementsprechend nur eingeschränkt möglich. Oft stehen hier auch nur kleine Schliessfächer zur Verfügung, in denen Sie lediglich Wertgegenstände mit einem Höchstgewicht von 25 bis 30 Kilogramm aufbewahren dürfen. So ein Limit ist bei besonders wertdichten Edelmetallen wie Platin oder Gold oft unproblematisch. Wenn Sie allerdings Silber aufbewahren möchten, erreichen Sie diese Grenze ziemlich schnell. Allgemein ist bei Silber das Verhältnis zwischen dem Wert des gelagerten Edelmetalls zur Schliessfachmiete eher ungünstig. Das liegt daran, dass die Höhe der Miete in der Regel unabhängig vom Wert des Inhalts anfällt. Wenn Sie ohnehin ein Schliessfach angemietet haben, um dort etwa Platin, Gold, wichtige Papiere oder kostbaren Schmuck aufzubewahren und noch Platz frei ist, sind kleine Silbermengen dort ganz gut aufgehoben. Falls Sie jedoch grössere Mengen Silber lagern möchten, ist ein Schliessfach nicht die optimale Lösung.
Silber sicher lagern im Zollfreilager
Die beste Option dürfte für viele Sparer die Lagerung des Silbers in einem Zollfreilager in der Schweiz sein. Hierbei handelt es sich um ein Speziallager für wertvolle Gegenstände wie Edelmetalle, Antiquitäten oder besondere Sammlerstücke. Dieses kontrolliert die Eidgenössische Zollverwaltung. Silber sicher lagern können Sie hier, weil es sich um Hochsicherheitsanlagen mit modernster Alarmtechnik sowie geschultem Sicherheitspersonal handelt. Zudem gibt es einen besonderen Clou. Wer Silber in die Schweiz einführen möchte, muss dafür eigentlich Einfuhrumsatzsteuer und Zoll bezahlen.
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Silber lagern lässt sich in Zollfreilagern allerdings auch mehrwertsteuer- sowie zollfrei. Das liegt daran, dass diese besonderen Lager nicht zum schweizerischen Zollgebiet zählen. Mehrwertsteuerfrei Silber lagern im Zollfreilager funktioniert ganz einfach: Kaufen Sie die gewünschte Menge Silber bei einem Händler, der Ihnen als Service die direkte Lieferung des Edelmetalls in ein Zollfreilager offeriert und erteilen Sie den entsprechenden Auftrag. Verkaufen Sie Ihr Silber später innerhalb des Zollfreilagers weiter oder zurück an den Händler, bleibt es steuerfrei. Die Verzollung und Versteuerung werden erst dann notwendig, wenn das Silber irgendwann das Zollfreilager verlässt.
Silber aufbewahren – aber wie? Einzel- vs. Sammelverwahrung
Wenn Sie in einem Inlandlager oder Zollfreilager Silber lagern möchten, können Sie generell zwischen zwei Optionen wählen. Dabei handelt es sich um die Einzelverwahrung einerseits und die Sammelverwahrung andererseits. Beide Lagerformen sind durch unterschiedliche Vorzüge gekennzeichnet. Unter dem Strich gibt es für Sparer aber eher mehr Vorteile bei der Einzelverwahrung gegenüber der Sammelverwahrung.
Einzelverwahrung
Bei der Einzelverwahrung lagert Ihr Silber separat und lässt sich eindeutig zuordnen. Für diese Form der Lagerung sind auch Begriffe wie segregierte Verwahrung bzw. Sonderverwahrung üblich. Die Aufbewahrung erfolgt in Tresorräumen auf Paletten, die mit den jeweiligen Barren- bzw. Siegelnummern gekennzeichnet sind. Die segregierte Edelmetall- und Wertlagerung garantiert, dass Sie bei Bedarf genau Ihr deponiertes Silber zurückerhalten und dieses auch bei Bedarf inspizieren können. Das Edelmetall bleibt jederzeit Ihr Eigentum und wird auch im unwahrscheinlichen Fall der Insolvenz des Lagerunternehmens nie Teil von dessen Konkursmasse. Wenn Sie in einer Einzelverwahrung Ihr Silber lagern, können Sie problemlos darauf zugreifen und auch Ihr Eigentum an bestimmten Barren oder Münzen dokumentieren.
Sammelverwahrung
Während die Einzelverwahrung wegen des höheren organisatorischen Aufwandes nur einzelne Lagerunternehmen anbieten, offerieren diverse Anbieter die Sammelverwahrung. Hier erfolgt die Aufbewahrung Ihres Silbers zusammen mit den Beständen anderer Kunden. Dadurch erhalten Sie bei einer späteren Auslieferung nicht unbedingt das von Ihnen eingelagerte Edelmetall zurück, sondern nur die deponierte Menge Silber in der jeweiligen Qualität. Dementsprechend kann der Eigentümer – anders als bei der Einzelverwahrung – auch keinen Audit durchführen. Wenn Sie so Silber aufbewahren lassen, können Sie also Ihren Silberbestand nicht inspizieren bzw. kontrollieren. Da der Aufwand der Sammelverwahrung für Lageranbieter geringer ist, sind damit oft auch niedrigere Lagerkosten verbunden. Allerdings kann es bei einer Insolvenz von Bank, Edelmetallhändler oder Lagerunternehmen für Silbereigentümer eher zu Komplikationen bzw. Verzögerungen kommen.
Silber lagern – aber in welcher Form?
Physisches Silber existiert in vielen Varianten. Allerdings eignen sich nicht alle gleich gut für Sparer bzw. für eine effiziente Lagerung. Wer Silber aufbewahren lassen möchte, hat vor allem die Wahl zwischen den folgenden Formen.
Silberbarren
Um Silber zu lagern, sind für Sparer Barren in fast allen Fällen die beste Wahl. Das liegt daran, dass die Aufschläge zum reinen Materialwert hier am niedrigsten sind. Das gilt allerdings nicht für Exemplare, die nur wenige Gramm wiegen. Besonders beliebt und effizient sind Barren mit einem Gewicht von einem Kilogramm. Für grössere Sparsummen können darüber hinaus fünf und fünfzehn Kilogramm schwere Silberbarren eine gute Wahl sein. Barren sind für die Lagerung in Zollfreilagern ideal. Denn sie sind gut stapelbar und normiert. Zudem ist eine einfache Inventarisierung möglich. Sparer sollten sich generell auf Barren renommierter Hersteller konzentrieren, die die London Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert hat. Denn das bürgt für höchste Standards hinsichtlich Reinheit, Qualität und Herkunft. Das hat wiederum zur Folge, dass derartige Barren sich problemlos und auch international verkaufen lassen.
Silbermünzen
Silbermünzen eignen sich für Sparer nur mit Abstrichen, um effizient Silber zu lagern. Das liegt vor allem daran, dass der Aufschlag gegenüber dem reinen Edelmetallwert grösser als bei schwereren Barren ausfällt. Verantwortlich dafür sind in erster Linie höhere Prägekosten. Zudem ist die Zahl der Händler, die Silbermünzen im Zollfreilager zum Kauf anbieten oder ankaufen, geringer. Dementsprechend lassen sich beim Verkauf meistens geringere Gewinne realisieren. Wer sich dennoch für Silber in Münzform entscheidet, sollte sich auf beliebte Anlagemünzen konzentrieren. Diese zeichnen sich durch eine breite Akzeptanz aus und erfüllen hohe Anforderungen bezüglich ihres Feingehalts. Zu den international verbreiteten Anlagemünzen aus Silber zählen unter anderem Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Krügerrand sowie American Eagle. Diese sind auch in verschiedenen Stückelungen erhältlich. Am beliebtesten sind aber Silber-Anlagemünzen mit einem Gewicht von einer Feinunze, also 31,1034768 Gramm.
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Silbergranulat
Grundsätzlich lässt sich physisches Silber auch in Form von Granulat handeln. Manchmal ist es im Ankauf auch relativ günstig, da – etwa im Gegensatz zu Silbermünzen – keine Prägekosten anfallen. Zudem lässt sich theoretisch passgenau die gewünschte Silbermenge erwerben. Allerdings richten sich Angebote primär an die Industrie bzw. Scheideanstalten oder Juweliere. Diese kaufen das benötigte Silbergranulat jedoch nicht bei privaten Sparern. Dementsprechend ist es für Privatleute schwieriger, einen Käufer zu finden. Zudem ist es aufwendiger, die Reinheit von Silbergranulat nachzuweisen. Somit sollten Sparer, die Silber lagern bzw. das Edelmetall erwerben möchten, sich für andere Formen als Granulat entscheiden.
Silberschmuck
Silberschmuck kann wertvoll sein. Er eignet sich aber weder für Sparer noch für die zollfreie Lagerung. Viele Schmuckstücke bestehen oft nicht aus reinem Silber. Sie enthalten stattdessen auch Legierungen sowie Edelsteine und sind deswegen für Personen, die Silber aufbewahren lassen und an Wertsteigerungen partizipieren möchten, nicht geeignet. Die Kombination verschiedener – wenngleich wertvoller – Materialien erschwert auch eine genaue Wertbestimmung. Zudem ist der Wert von Schmuck wechselnden Moden unterworfen und schwankt dementsprechend. Sparer sind mit Silberbarren besser bedient und sollten Silberschmuckstücke – vor allem, wenn diese für sie einen persönlichen Wert haben – besser im Heimtresor aufbewahren.