Tresorgold im Vergleich zu eigener Lagerung

Gold kaufen und Gold lagern mit unterschiedlichen Ansprüchen

Anlegern, die in Gold investieren möchten, stehen verschiedene Wege offen. Angeboten werden unter anderem Goldwertpapiere, Minenbeteiligungen, Golddepots, Goldsparpläne oder physisches Edelmetall. Der eigene Anspruch an Besitz und Handhabung entscheidet über die individuelle Anlagestrategie. Bei ihren Überlegungen stossen Anleger ebenfalls über den Fachbegriff Tresorgold. Doch was verbirgt sich dahinter und worin bestehen die Vor- und Nachteile gegenüber einem Erwerb von Barren oder Münzen mit eigener Lagerung?

Bild einer Tresortür.
Hinter solchen Tresortüren werden Gold und Silberbestände von Sparern sicher gelagert.
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Abgeleitet wird der Begriff Tresorgold von der englischen Bezeichnung «Vaulted Gold». Damit ist physisches Anlagegold gemeint, das in Tresoren (Vaults) verwahrt wird. Dabei handelt es sich überwiegend um grosse Goldbarren zu 400 Unzen oder etwa 12,4 Kilogramm. Sie werden auch Good Delivery Barren genannt, da sie exakt den Vorgaben der London Bullion Market Association (LBMA) entsprechen, welche die Spezifikationen für Edelmetalle vorgibt, damit diese auf dem Weltmarkt gehandelt werden können. So müssen die Handelsbarren mindestens einen Feingehalt von 995/1000 aufweisen, was nahezu reinem Gold entspricht. Die Goldbarren werden überwiegend von Banken gehalten, welche die Edelmetalle ihren Kunden zur Kapitalanlage anbieten. Auch bei klassischen Edelmetallhändlern oder Online-Direktvermittlern werden sie teilweise angeboten.

Was ist Tresorgold?

Bei einem Investment in Tresorgold erwerben Anleger Anteile an diesen Goldbarren. Es bezeichnet also ein tatsächliches Eigentum an physischem Gold. Dies lagert entweder im hochsicheren Tresor der Bank oder bei einem professionellen Lagerunternehmen, wo es versichert verwahrt wird. Das bedeutet, dass sich Käufer von Tresorgold nicht selbst um die Lagerung des Edelmetalls kümmern müssen. Auf Wunsch kann das Gold auch ausgeliefert werden, was jedoch eher selten in Anspruch genommen wird, da die hierfür benötigten Stückelungen in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Wie erwähnt lagert das Gold in grossen 12-Kilo-Barren, die je einen Wert von mehr als 700’000 Schweizer Franken besitzen. Die Auslieferung müsste also diesem Wert entsprechen. Je nach Vertrag können gegen eine Gebühr auch kleinere Einheiten beschafft werden. Eine Zusammenführung mit bereits bestehenden Goldanlagen ist nicht möglich.

Neben der reinen Kapitalanlage fallen beim Investment in Tresorgold Gebühren an. Auf die marktüblichen Edelmetallpreise werden je nach Anbieter Handelskosten für den Kauf in Höhe von 1 bis 6.5 Prozent aufgeschlagen. Dazu kommen jährliche Lagerkosten von etwa 0.4 bis 1.5 Prozent vom Gesamtwert des gekauften Goldes. Im direkten Vergleich mit Goldpapieren (Gold-ETFs) oder Goldsparplänen sind die Gebühren bei Tresorgold also ähnlich.

Welche Vorteile bietet Tresorgold?

Eine Investition in Tresorgold kann sich für Anleger sehr flexibel gestalten. In den meisten Fällen lässt sich Gold bereits in kleinen Mengen dazu kaufen und bei Bedarf ebenso unkompliziert wieder verkaufen. Dabei werden die betreffenden Anteile direkt an den Anbieter zurückverkauft. Eine Begutachtung des Goldes durch den Ankäufer entfällt hierbei, da das Edelmetall die Lagerstätte nie verlassen hat.

Beim Kauf von physischen Anlagegold fällt keine Mehrwertsteuer an, da das wertdichte Edelmetall per Gesetz als reines Investmentprodukt eingestuft ist. Damit unterscheidet sich Bulliongold von Weissmetallen, wie Silber, Platin oder Palladium. Da dies ebenfalls industriell genutzte Rohstoffe sind, ist der klassische Kauf mehrwertsteuerpflichtig.

Verschiedene Edelmetallbarren aus Gold und Silber.
Gold ist im Gegensatz zu Silber, Platin oder Palladium nicht mehrwertsteuerpflichtig.
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Je nachdem in welchem Staat der Anleger ansässig ist, müssen Gewinne aus Goldverkäufen versteuert werden. In vielen europäischen Ländern entfällt eine Abgeltungssteuer nach der einjährigen Haltedauer. In der Schweiz muss der Goldbesitz in der jährlichen Steuererklärung angegeben werden. Unter Umständen fällt dann eine Vermögenssteuer an.

Der grösste Vorteil von Tresorgold ergibt sich durch die Verwahrung in Tresoranlagen, um die sich Anleger nicht selbst kümmern müssen. Bei Zu- oder Abverkäufen entfällt ebenfalls der Aufwand durch die Ein- oder Auslagerung des Goldes durch den Investor. Weiterhin benötigen Anleger keine separaten Versicherungen für ihre Goldanteile, da die hinterlegten Goldbarren bereits versichert sind. Die Beiträge sind anteilig in den Lagerkosten enthalten. Somit eignet sich Tresorgold insbesondere für Anleger, die Edelmetalle als reines Investment betrachten und sich nicht mit Lagerung und Abwicklung auseinandersetzen möchten.

Die Alternative zu Goldanteilen

Anleger, die jedoch Wert darauf legen, ihr physisches Gold individuell zu verwalten, werden sich eher für den Kauf von Gold in handelsüblichen Barreneinheiten oder Bullionmünzen entscheiden. Sie bestimmen also selbst darüber, welche Sorten und Stückelungen ihr Goldinvestment umfassen soll. Das Anlagegold wird bei einem Edelmetallhändler des Vertrauens gekauft und selbst gelagert. Dazu bieten sich entweder Heimtresore oder Schliessfächer bei externen Unternehmen an.

Für eine diskrete Verwahrung von Edelmetallen empfiehlt sich die Schweiz mit ihrer traditionell hohen Privatsphäre. So bietet das private Lagerungsunternehmen Swiss Gold Safe unterschiedliche Lagerlösungen, die dem Tresorgold in vielen Punkten entsprechen – mit dem zusätzlichen Aspekt des eigenen Goldes. Anleger können ihre vorhandenen Bestände an Goldmünzen oder Goldbarren zum Beispiel in bankenunabhängigen Schliessfächern verwahren, die sich in hochsicheren Tresoranlagen befinden. Bei grösseren Mengen oder dem Wunsch Gold auch aus der Ferne zu- oder abverkaufen zu können, steht alternativ auch eine Einzelverwahrung im Hochsicherheitstresor zur Verfügung. Passende Versicherungen gehören jeweils zum Leistungsumfang.

Ebenso lässt sich der Goldbestand jederzeit beliebig erweitern. Zwar verkauft Swiss Gold Safe selbst keine Edelmetalle, doch Investoren können Gold bei einem Edelmetallhändler in der Schweiz kaufen. So arbeitet das Fachhandelsunternehmen Echtgeld AG seit vielen Jahren mit dem Lagerspezialisten zusammen und liefert die gekaufte Ware seiner Kunden komfortabel bis in den Lagerort. Neben einer Vorortabwicklung ist der Einkauf auch aus der Ferne über den Onlineshop von Echtgeld möglich.

Tresorgold im Überblick