Betrugsversuche mit Edelmetallen vermeiden

Die Betrugsmaschen im Internet und wie sich Anleger schützen können

Viele Menschen nutzen heutzutage das Internet, um sich zu informieren und die besten Angebote zu finden. Das betrifft ebenfalls Anleger im Edelmetallbereich. Dabei ist es oft gar nicht so einfach, echte Dienstleister von falschen zu unterscheiden. Denn neben seriösen Anbietern tummeln sich online auch viele Betrüger. Sie versuchen, vertrauensvollen Verbrauchern durch falsche Webseiten, Phishingmails oder gefälschte Identitäten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Oftmals mit Erfolg, denn ihre Maschen sind nicht nur dreist, sondern in vielen Fällen höchst professionell aufgebaut. Doch Investoren können sich vor dem Verlust ihrer Vermögenswerte schützen.

verschiedene brennende Euronoten fallen herunter
Betrugsopfer verlieren häufig einen Grossteil ihrer Ersparnissen.
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Nicht selten werden bei solchen Betrugsversuchen auch die Namen bekannter Unternehmen genutzt und deren Corporate Identity kopiert. So wurden im Sommer 2023 verstärkt Privatpersonen vermeintlich vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) oder von der Swiss Border Control per Telefon kontaktiert. Eine automatische Ansage informierte die Betroffenen über die Konfiszierung eines Pakets, verbunden mit der Aufforderung, sich sofort mit der zuständigen Zollstelle verbinden zu lassen. Tatsächlich aber handelte es sich dabei um betrügerische Anrufe, und der Schweizer Zoll riet dazu, solche Gespräche direkt abzubrechen. Auf der offiziellen Webseite des BAZG finden Sie mehr Informationen hierzu. Unter keinen Umständen sollte ein Fernzugriff auf den eigenen Computer gestattet, persönliche Angaben gemacht oder Kontoinformationen angegeben werden.

In einer anderen Betrugsserie gaben sich Anrufer als Polizisten aus, die bevorzugt Personen im Rentenalter kontaktierten. Sie warnten die Senioren vor nicht autorisierten Kontoabhebungen und rieten dazu, sich ihr Erspartes so schnell wie möglich in Gold auszahlen zu lassen. Dahinter stand ganz offensichtlich die Absicht, die Sparer anschliessend auszurauben. Nach Aussage von Betroffenen waren die redegewandten Anrufer sehr überzeugend und tatsächlich wurden bereits Aufträge zur Umwandlung bei den Banken eingereicht. Zum Glück erkannten viele Opfer die Betrugsmasche, andere wurden jedoch so unter Druck gesetzt, dass sie Wertsachen oder Geld übergaben.

Ebenso können Käufer ausgefallener Geschenkideen Opfer von Täuschungsaktionen werden. So wurden über eine Internetplattform vergoldete Echtrosen angeboten. An sich handelt es sich dabei um seriöse Angebote, doch in diesem Fall wurde das Produkt zusammen mit einem gefälschten Echtheitszertifikat eines Schweizer Lageristen beworben. Das Unternehmen hatte diese Zertifikate jedoch nie ausgestellt.

Cyber-Kriminalität nimmt zu und hat viele Formen

Eine der bekanntesten Betrugsmaschen über das Internet ist wohl die Information über einen grösseren Geldbetrag, die häufig per Mail verschickt wird. Fast immer ist diese mit einem Hinweis verbunden, dass zur Auszahlung eine Gebühr für die Abwicklung zu zahlen sei. In anderen Fällen werden Online-Partnerbörsen dazu genutzt, um mit falschen Identitäten und Fotos in Kontakt mit potenziellen Opfern zu kommen. Per Chat-Dialog oder Telefon wird über einen längeren Zeitraum eine Vertrauensbasis aufgebaut, bevor erste Geldforderungen gestellt werden.

Eine grosse Gefahr stellen auch gefälschte Webseiten dar, deren Optik zum Beispiel dem Original der Hausbank gleicht. Diese Fake-Präsenzen erscheinen nicht selten, wenn der Link zu einer Bank über eine Suchmaschine aufgerufen wird. Dass die Internetadresse eine andere ist, fällt meist nicht auf. Auf diesen gefälschten Seiten werden Betroffene dann aufgefordert, ihre Kontodaten und Passwörter einzugeben. Nach dem gleichen Muster funktionieren Phishingmails, die optisch so aufgebaut sind, als kämen sie von einer Bank oder einem Onlineshop. Auch hier werden Nutzer dazu aufgefordert, ihre Zugangsdaten einzugeben. Auf diese Weise können Betrüger Zugriff auf das Bankkonto erhalten. Weiterhin sind häufig Unternehmen von Ransomware betroffen. Dabei handelt es sich um Schadprogramme, die Daten auf Computern verschlüsseln können. Anschliessend erpressen die Täter ihre Opfer mit hohen Lösegeldforderungen für die Freigabe.

schwarz gekleideter Mann droht mit vorgehaltener Waffe
Heutzutage ist auch Cyber-Erpressung verbreitet
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Dies sind nur einige Bespiele von allgemeinen Betrugsversuchen im Netz. Den kriminalpolizeilichen Dienststellen sind noch viele weitere Tricks bekannt, mit denen Betrüger versuchen, das Vertrauen gutgläubiger Menschen zu ergaunern. Die Webseite der Schweizer Kriminalprävention hat sich ausführlich mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Eine noch relativ junge Masche betrifft den Online-Anlagebetrug. Hierbei wird darauf gesetzt, dass viele Sparer ihr Vermögen sichern oder ihre Pensionskasse durch Investmentgeschäfte aufbessern möchten. Mit falschen Anlageplattformen, Telefonanrufen oder Spammails versuchen Cyber-Kriminelle Kunden für ihre Trading-Produkte, etwa den Handel mit Kryptowährungen zu gewinnen. Dabei zeichnen sich die Betrüger häufig durch eine hohe Fachkompetenz aus. Mit dem Versprechen auf lukrative Gewinne und gefälschten Belegen werden die Opfer dazu gebracht, Geld zu investieren, das sie nie wiedersehen.

Betrugsfälle mit Edelmetallen

Ebenso kommt es im Bereich von Edelmetallen immer wieder zu Betrugsversuchen. Über das Internet oder Mail-Angebote wird zum Beispiel eine Importunterstützung von Anlagegütern wie etwa Silberbarren oder Platinmünzen angeboten, die zu günstigen Preisen in die Schweiz überführt werden sollen. Für die Kunden fallen dann hohe Transport- und Zollgebühren an sowie weitere Kosten für eine Zwischenlagerung, die im Vorhinein zu entrichten sind. Zum eigentlichen Transport kommt es gar nicht, die Edelmetalle verschwinden.

Bekannt sind ebenfalls Betrugsfälle mit Edelmetallen durch Fake-Onlineshops. Hier wird ganz eindeutig das Bedürfnis von Anlegern nach einer Absicherung gegen inflationäre Einflüsse oder dem Wunsch nach Diversifikation ausgenutzt. Tatsächlich wirken diese Shops echt. Anleger können aus Online-Katalogen Goldbarren oder Silbermünzen auswählen und diese in den Warenkorb legen. Zur Bezahlung stehen dann oft verschiedene Zahlungsmethoden zur Verfügung. Um die Käufer in Sicherheit zu wiegen, wird sogar noch eine Bestell- und Versandbestätigung per Mail verschickt. Das Gold kommt jedoch niemals an und das überwiesene Geld ist weg.

Aber nicht nur falsche Onlineshops sind im Edelmetallbereich betrügerisch aktiv. Ebenso wird die angebliche Verwahrung von Gold- oder Silberprodukten über das Netz angeboten. Hierbei setzen die Betrüger darauf, dass Anleger ihre Edelmetalle weder selbst noch in einem Bankschliessfach unterbringen möchten. Die vermeintlichen Verwahrdienstleister treten als Vermittler auf, die das Gold im Kundenauftrag verwalten. Dabei kann das Angebot neben der eigentlichen Lagerung auch die Auslieferung oder den Verkauf der Edelmetalle umfassen. Tatsächlich werden die Anlageprodukte nicht gelagert, sondern umgehend nach der Einlieferung durch den Kunden veräussert. Der Dienstleister ist nicht mehr erreichbar.

Seriöse Edelmetall-Anbieter von Fake-Offerten unterscheiden

Doch Verbraucher und Anleger können sich vor Edelmetall-Scams schützen! Denn unseriöse Internetangebote lassen sich relativ schnell entlarven. Dazu hilft ein Blick in das Impressum oder die Kontaktseite einer Online-Präsenz. Ist hier keine überprüfbare Postadresse angegeben, sondern nur ein Kontaktformular oder eine allgemeine Mail-Adresse, ist Vorsicht geboten. Weitere Indizien für Fake-Shops sind zu günstige Preise, Zahlung nur gegen Vorkasse, fehlende Angaben über das Unternehmen im Netz oder gefälschte Bewertungen und Trust-Siegel. Andersherum, wer seriös handelt, stellt seine Kontaktdaten transparent und prüfbar zur Verfügung, und es sind weitere Informationen über Suchmaschinen abrufbar. Denn es gibt sie ja, die authentischen Onlineshops und Dienstleister, die den An- und Verkauf von Edelmetallen anbieten sowie die sichere In- und Auslandverwahrung inklusive Zollfreilager.

Die Maschen der Edelmetall-Betrüger

Um potenzielle Opfer für sich zu gewinnen, bedienen sich Betrüger verschiedener erfolgversprechender Verhaltensmuster. So beobachten Experten immer wieder ähnlich gelagerte Vorgehensweisen. Sie basieren überwiegend darauf, Vertrauen zu gewinnen und dies anschliessend auszunutzen. Dabei werden bevorzugt falsche Identitäten verwendet und Strohmänner für die Kontaktpflege vorgeschickt. Drei klassische Beispiele können Sie hier nachlesen.

Der falsche Prinz

Bei gross angelegten Betrugsaktionen mit Edelmetallen bauen die Täter ein Vertrauensverhältnis zu ihren Opfern auf. Das wird teilweise über Jahre forciert. Um nicht selbst in Erscheinung zu treten, werden gut geschulte Schauspieler engagiert, die zu unvermeidlichen Treffen erscheinen oder sich bei Videogesprächen präsentieren. Ist das Vertrauensverhältnis einmal hergestellt, besteht der nächste Schritt darin, teure Edelmetallgeschenke in Aussicht zu stellen. Um diese zu erhalten, sollen die „Beschenkten“ zunächst Einfuhrgebühren, Transportkosten oder den Aufwand für die Zollformalitäten zahlen, die im Vorfeld erhoben werden. Doch die Edelmetalle sind gar nicht vorhanden. Den Verbrechern geht es lediglich darum, die Vorkosten einzustreichen. Nach dem Geldeingang sind sie nicht mehr erreichbar.

Der Geschäftspartner

Bei einer anderen gängigen Masche werden Geschäftspartner gesucht, um grosse Mengen an Edelmetallen zu günstigen Einkaufspreisen in die Schweiz einzuführen. Dabei werden den Partnern hohe Anteile an den Goldanlagen oder stattliche Provisionen versprochen. Doch der Kauf des Goldes muss vorfinanziert werden. Ausserdem fallen auch bei dieser Betrugsmethode imaginäre Transportkosten oder Einfuhrgebühren an, die der Teilhaber vorab leisten soll. Das Geld wird kassiert, eventuelle Belege gefälscht und der Verlust tritt augenblicklich ein.

Der Kreditnehmer

Bekannt ist zudem eine Masche, bei welcher Betrüger ihren Opfern Kredite entlocken. Dabei sind teils hohe Summen im Spiel. Oftmals vergeben vermögende Privatpersonen Kredite als alternatives Anlagekonzept. Als Sicherheit werden dann zum Beispiel gefälschte Lagerscheine von bekannten Unternehmen eingereicht, die Edelmetalle für ihre Kunden verwahren. Der Kreditbetrag wird daher in gutem Glauben ausgezahlt, aber nie zurückgezahlt. Zudem wird das gute Renommee der Lagerfirma missbraucht, um den Kreditgeber in Sicherheit zu wiegen.

Schwarz angezogener Einbrecher knackt im Schein einer Taschenlampe einen Tresor
All diese Betrugsmaschen zielen darauf ab an das Vermögen des Betrugsopfers zu gelangen
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Gemeinsamkeiten: So lassen sich Betrugsmaschen erkennen

Alle gängigen Betrugsmaschen haben gewisse Gemeinsamkeiten, an denen sie sich gut erkennen lassen. Dazu hier die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

Massnahmen zum Schutz vor Online-Betrugsversuchen

Die gute Nachricht ist, dass Sie sich vor Betrugsversuchen aus dem Internet oder per Telefon und E-Mail schützen können. Fachkundige raten zu folgenden Massnahmen, um Missbrauch vorzubeugen:

So geht Swiss Gold Safe zur Vermeidung von Betrugsdelikten vor

Die Swiss Gold Safe AG ist Anbieter von hochsicheren Lagerlösungen für Edelmetalle und andere physische Wertgegenstände in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Seit über einem Jahrzehnt arbeiten wir diskret für unsere Kunden. Um Betrugsdelikte zu vermeiden, nutzen wir eine allgemeine und bewährte Vorgehensweise, die gleichermassen unsere Kundschaft wie unser Unternehmen vor Missbrauch schützt.

Wir nehmen zu keiner Zeit unaufgefordert Kontakt zu Personen auf und geben auch keine Daten über aktuelle oder ehemalige Kunden weiter. Sollten Ihnen in Verbindung mit einer geschäftlichen oder privaten Transaktion Unterlagen vorgelegt werden, die vorgeben, von uns erstellt worden zu sein, können Sie uns die Dokumente gerne zur Prüfung zukommen lassen. Sollte es sich dabei um eine Fälschung handeln, setzen wir Sie in Kenntnis und leiten entsprechende Verfahren ein. Sofern es sich um echte Unterlagen handeln, informieren wir den Kunden über die Vorlage und nehmen keine weitere Stellung dazu. Im folgenden Überblick können Sie mehr über unsere Vorgehensweisen erfahren.

Weitere Fragen zur Vermeidung von Betrugsfällen oder zu unseren Angeboten beantworten wir Ihnen gerne über die Kontaktseite der Swiss Gold Safe AG.

Edelmetallen-Betrugsversuche in der Übersicht