Palladiumbarren: das Wichtigste zu Historie, Grundlagen, Kauf und Lagerung

Wenn es um den Kauf von Edelmetallbarren geht, informieren sich viele Interessenten zunächst über Goldbarren. Erst danach rücken oft Alternativen wie Silberbarren oder Platinbarren in den Fokus. Doch es gibt eine weitere interessante Möglichkeit: nämlich Barren aus Palladium. Dass diese Option eher unbekannt ist, mutet auf den ersten Blick etwas verwunderlich an. Schliesslich handelt es sich um ein knappes und wertvolles Edelmetall, das vor allem in der Industrie begehrt ist. Grund genug, einen Blick auf die Geschichte von Palladiumbarren zu werfen, die wichtigsten Informationen zusammenzufassen und Interessenten einige Hinweise bezüglich Kauf und Lagerung zu geben.

Nahaufnahme eines Palladiumbarrens von einer Unze
Nahaufnahme eines Palladiumbarrens von einer Unze
© corlaffra - stock.adobe.com

Seit wann existieren Palladiumbarren?

Wer ein gewisses Hintergrundwissen über Edelmetallbarren besitzt, weiss, dass es diese bereits seit mehreren Jahrtausenden gibt. Allerdings handelte es sich dabei vor allem um Gold- oder Silberbarren. Die Geschichte von Palladiumbarren ist deutlich kürzer. Das liegt daran, dass ein englischer Chemiker dieses Edelmetall erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckte. Zwar findet sich Palladium auch als Teil von Legierungen in alten Schmuckstücken, die südamerikanische Ureinwohner gefertigt haben. Der sehr geringe Anteil spricht aber gegen die bewusste Verwendung. Von der Entdeckung des Palladiums verging noch einige Zeit, bis es in Barrenform Verbreitung fand. Die ersten Palladiumbarren dürften vor einem guten halben Jahrhundert entstanden sein. Wahrscheinlich gehörten die Schweizer Unternehmen Valcambi und PAMP (Produits Artistiques Métaux Précieux) zu den ersten Herstellern.

Welche Arten von Palladiumbarren gibt es?

Barren aus Palladium lassen sich anhand verschiedener Parameter differenzieren. Dabei beträgt die Feinheit bei Qualitätsprodukten fast ausschliesslich sehr hohe 999,5/1000. Relevante Unterscheidungsmerkmale sind ansonsten:

Grösse

Palladiumbarren sind in unterschiedlichen Grössen erhältlich. Den Einstieg bilden dabei kleine Barren aus Palladium mit einem Gewicht von 1, 10 oder 20 Gramm. Als Standardbarren gelten oft Palladiumbarren mit 31.1 – also eine Feinunze – und 100 Gramm. Einige Anbieter offerieren auch Barren, die 50 Gramm wiegen. Daneben sind grosse Barren mit einem Gewicht von 500 oder sogar 1’000 Gramm erhältlich. Letztere finden auch primär für industrielle Zwecke Verwendung. Eine Sonderstellung nehmen Tafelbarren aus Palladium ein, die aus mehreren – meistens 1 Gramm leichten – Einzelbarren bestehen. Diese lassen sich dank eingearbeiteter Sollbruchstellen ohne Materialverlust ganz einfach von Hand teilen.

Herstellungsverfahren

Ähnlich wie bei anderen Edelmetallbarren lassen sich auch bei der Produktion von Barren aus Palladium grundsätzlich zwei Methoden unterscheiden. So entstehen kleinere Barren meistens durch ein Prägeverfahren mit hohem Druck. Ähnlich werden auch aus Palladium Münzen hergestellt. Dagegen fliesst das flüssige Palladium beim Giessverfahren in eine Barrenform, wo es schliesslich erkaltet und gegebenenfalls noch eine Nachbearbeitung erfolgt. Kleine Barren entstehen meistens im Präge-, grössere Palladiumbarren hingegen oft durch das Giessverfahren.

Produzent

Die Anzahl der Hersteller von Palladiumbarren hat in den letzten Jahren insgesamt zugenommen. Einen besonderen Stellenwert geniessen dabei die Hersteller, die sich auf der Liste des London Platinum and Palladium Market (LPPM) befinden. Zu diesen gehören:

Beliebt sind aber auch Palladiumbarren von Unternehmen, die ursprünglich auf der Liste der LPPM standen, aber inzwischen die Produktion eingestellt haben. Das betrifft etwa das deutsche Unternehmen Degussa.

Motive

Motive spielen bei Palladiumbarren eine weitaus geringere Rolle als bei Palladiummünzen. Einige Hersteller fügen aber neben Ihrem Markenlogo und Angaben zu Gewicht, Reinheit sowie Seriennummern aber auch bestimmte Darstellungen hinzu. Eine Vorreiterrolle nahm hier PAMP ein, da es nach eigenen Angaben das erste Edelmetallunternehmen war, das die Rückseite der eigenen geprägten Barren verzierte. Dabei avancierte das bereits im Jahr 1979 eingeführte und rechtlich geschützte Motiv der Lady Fortuna schnell zum Erkennungsmerkmal. Einen echten Sammlermarkt für Palladiumbarren mit bestimmten Motiven gibt es jedoch anders als bei Palladiummünzen kaum.

Argumente für den Kauf von Palladiumbarren

Palladium ist ein gefragtes Industriemetall und vor allem Bestandteil moderner Katalysatoren. Zudem findet es in der Medizintechnik, in der chemischen Industrie sowie als Schmuckmaterial Verwendung. Die damit verbundene Nachfrage trifft auf ein nicht nur regional beschränktes Angebot. So sind die Vorkommen deutlich geringer als bei Platin oder Gold und konzentrieren sich vor allem auf Südafrika und Russland. Palladiumbarren gelten zudem als werthaltig und ermöglichen die Lagerung grösserer Werte auf verhältnismässig engem Raum, doch ist hier wegen der starken Preisschwankungen von Palladium Vorsicht geboten. Nach Ansicht von Finanzexperten eignet sich das Edelmetall unter Umständen und in gewissen Situationen möglicherweise zur Diversifizierung sowie Stabilisierung von Portfolios, da die Wertentwicklung sich von vielen klassischen Anlageprodukten unterscheidet und damit wenig korreliert. Im Vergleich zu Palladiummünzen ist zudem der Aufpreis zum reinen Materialwert geringer. Das gilt vor allem für grössere Barren.

Argumente gegen den Kauf von Palladiumbarren

Palladium eignet sich nach Auskunft vieler Finanzfachleute eher nur als kleine Depotbeimischung und nicht als Einzelanlage. Das liegt daran, dass es sich in der Vergangenheit durch eine hohe Schwankungsbreite auszeichnete. Je nach Kaufzeitpunkt der Palladiumbarren waren dementsprechend nicht nur Gewinne, sondern auch starke Verluste möglich. Beim Kauf von Palladiumbarren fällt zudem Mehrwertsteuer an. Hier beträgt der Mehrwertsteuersatz in Deutschland 19 und in der Schweiz immerhin noch 8.1 Prozent. Dadurch ist das silbrige Edelmetall im Nachteil gegenüber Anlagegold, dessen Erwerb mehrwertsteuerfrei möglich ist.

Bei wem Interessenten Palladiumbarren kaufen sollten

Um sich vor Barren in schlechter Qualität oder gar Fälschungen zu schützen, raten wir generell dazu, Edelmetallbarren bei vertrauenswürdigen Edelmetallhändlern zu erwerben. Zu diesen zählt in der Schweiz etwa die Echtgeld AG, die sich bereits seit 2010 auf den Handel mit Edelmetallen konzentriert. Besonders vorsichtig sollten Interessenten bei vermeintlichen Schnäppchen und Palladiumbarren ohne Kennzeichnungen sein. Empfehlenswert sind insbesondere Barren von Unternehmen, die auf der Liste des LPPM stehen.

Wo sich Palladiumbarren am besten lagern lassen

Palladiumbarren sicher aufbewahren lassen und dabei auch noch Geld sparen. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, ist aber möglich – nämlich durch die Lagerung in einem offenen Zolllager oder Zollfreilager in der Schweiz. Denn hier ist völlig legal eine mehrwertsteuerfreie Aufbewahrung möglich. Swiss Gold Safe bietet diesen Service an, der für Kunden durch die Zusammenarbeit mit Echtgeld AG besonders praktisch ist. Sie können nämlich dort bequem Edelmetallbarren kaufen und in das Zollfreilager oder offene Zolllager liefern lassen. Die Aufbewahrung erfolgt dann mehrwertsteuerfrei in einem Hochsicherheitslager im Rahmen der Einzelverwahrung, die besondere Vorteile bietet.

Zusammenfassung:

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