Heraeus Precious Metals – Technologiekonzern aus Deutschland
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Die erste deutsche Platinschmelze geht bis 1851 zurück
Die deutsche Raffinerie Heraeus Pecious Metals zählt zu den grössten Edelmetallschmelzen der Welt und gilt als eine der führenden Adressen im industriellen Edelmetallhandel. Der Technologiekonzern stellt vielfältige Produkte für die Automobil-, Chemie-, Halbleiter-, Medizin-, Schmuck- und Wasserstoffindustrie her. Darüber hinaus werden gegossene und geprägte Goldbarren für den Endkundenmarkt produziert. Verarbeitet werden überdies industrielle Vorprodukte aus sechs weiteren Edelmetallen. Die Gruppe unterhält insgesamt 14 Produktions- und Recyclingstandorte auf der ganzen Welt sowie fünf Handelsstandorte.
Geschichte: In 400 Jahren von der Apotheke zum Multi-Konzern
Das Familienunternehmen Heraeus hat seine Ursprünge im 17. Jahrhundert, als Isaac Heraeus 1660 die Faucque-Apotheke in Hanau-Neustadt im heutigen deutschen Bundesland Hessen übernimmt. Wenige Jahre später folgen mit der Apotheke «Zum Weissen Einhorn» das erste eigene Geschäft und die Begründung einer der ältesten Apotheker- und Unternehmensdynastien im Land. Ab 1694 liefert Sohn Franz Heraeus Feingold zur Vergoldung an die Stadt Hanau aus. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Einhorn-Apotheke über sechs Generationen geführt.
Zwischen 1851 und 1888 entsteht die erste deutsche Platinschmelze und das graue Edelmetall wird zum gefragten Industriemetall. Ab 1889 expandiert Heraeus in den amerikanischen Markt und liefert jährlich mehrere hundert Kilogramm Platin nach Übersee. Forschung und Entwicklung treiben das Unternehmen an. Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs beschäftigt Heraeus weltweit mehr als 400 Mitarbeiter.
Mit dem Ende der Platinnachfrage entwickeln die folgenden Generationen ab 1919 neue Geschäftsfelder und Legierungen in der Zahnmedizin sowie in der Metallverarbeitung im Tonnenmassstab. Zwischen 1946 und 1969 wird Heraeus zum Global Player und fliegt mit seiner Entwicklung des Laserreflektors in der Apollo-11-Mission zum Mond. Bis zum Ende des letzten Jahrtausends wird der Wandel zum weltweiten Technologiekonzern vollzogen. In den Folgejahren schreibt die Gruppe Rekordumsätze. Durch gezielte Übernahmen und Investitionen vergrössert sich der Konzern ab 2020 kontinuierlich. Auch die Schweizer Raffinerie Argor-Heraeus gehört seit 2017 zur Heraeus Gruppe, die mehr als 17’000 Mitarbeitende weltweit beschäftigt. Darüber hinaus wird in Hong Kong (China), Newark (USA) sowie im deutschen Hanau produziert, wo sich der Hauptsitz von Heraeus Precious Metals befindet.
Internationaler Edelmetallhandel
Heraeus handelt weltweit mit Edelmetallen. Zu diesem Zweck unterhält der Konzern Akkreditierungen an den wichtigsten Handelsplätzen. Von 1958 bis 2018 war Heraeus Precious Metals ebenfalls LBMA-zertifizierter Hersteller. Seit 2019 produziert die Schweizer Tochtergesellschaft Argor-Heraeus nach den Vorgaben der ausserbörslichen London Bullion Market Association. An der Optionsbörse der COMEX (CME Group) in New York ist Heraeus direkt seit 1974 und an der TOCOM in Tokyo seit 1982 akkreditiert.
Heraeus betreibt den An- und Verkauf von Edelmetallprodukten aus Gold, Silber, Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium und Iridium. Über die elektronische Handelsplattform myheraeus.com erhalten industrielle Kunden Zugang zu den gewerblichen Angeboten des Unternehmens. Ein weiterer Zweig ist das Edelmetallrecycling. Ebenfalls gibt es einen Direktvertrieb von Edelmetallbarren für Privatkunden.
Produkte für Endkunden, Grosshandel und industrielle Anwendungen
Heraeus Precious Metals produziert und verkauft gegossene und geprägte Goldbarren für Endkunden ab 1 Gramm bis 1 Kilogramm. Dazu zählen die «Kinebarren» mit Hologrammlogo, die Goldtafelbarren «CombiBar» mit Sollbruchstellen sowie die 1-Gramm-Barren in der runden Blisterkarte als MultiDisc. Darüber hinaus werden Silberbarren von 31,1 bis 15’000 Gramm hergestellt und Platinbarren zu 31,1 und 100 Gramm.
Alle Barren sind durch das charakteristische Logo von Heraeus gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um ein rundes Emblem mit einer Hand, die drei Rosen hält (“Hand with Roses” oder “Hand mit Rosen”) im Zentrum. Ein grosses H mit Serifen steht gleichermassen für den Namen wie für den Standort des Unternehmens. Umgeben ist das Motiv von dem Versalien-Schriftzug «Heraeus Edelmetalle Hanau» (früher Heraeus Edelmetalle GmbH).
Für Grosskunden wie Zentralbanken oder den Grosshandel stellt Heraeus überdies Good Delivery Barren aus Gold in den Gewichtseinheiten 100 und 400 Unzen her. Weiterhin werden Edelmetallschwämme und Goldgranulate als Vorprodukte für die Schmuckverarbeitung und weitere Anwendungen gefertigt. Industrielle Bereiche werden mit Edelmetallverbindungen, chemischen Katalysatoren, Dentallegierungen, hochwertigen Beschichtungen für die Solartechnik, elektrischen Kontaktmaterialien, Laborgeräten, pharmazeutischen Wirkstoffen und vielem mehr aus sieben verschiedenen Metallen beliefert.
Heraeus Precious Metals im Überblick
- Der deutsche Technologiekonzern Heraeus ist aus einem kleinen Apothekerbetrieb von 1660 hervorgegangen. Erste Goldlegierungen wurden 1694 hergestellt. Ab 1851 entsteht die erste Platinschmelze in Deutschland.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg avanciert Heraeus Precious Metals zum Global Player und ist mit seiner Messgeräteentwicklung bei der Apollo-11-Mondmission dabei. Es folgen Rekordumsätze und strategische Firmenübernahmen.
- Heute zählt Heraus aus dem hessischen Hanau mit seinen Tochtergesellschaften in der Schweiz, China und USA zu den grössten Edelmetallschmelzen der Welt und ist führend im industriellen Edelmetallhandel.
- Der Konzern stellt Edelmetalle aus Gold, Silber, Platin, Palladium sowie Rhodium, Ruthenium und Iridium für Endkunden, Grosskunden und zahlreiche industrielle Anforderungen her.
- Weltweit sind bei der Heraeus Gruppe mehr als 17'000 Mitarbeitende beschäftigt.