Was ist die Swiss Mint?

Bei der Swiss Mint – die alternative Schreibweise Swissmint ist ebenso gebräuchlich – handelt es sich um die offizielle Münzprägestätte der Schweiz. Darauf weist auch der Namen hin, den das Unternehmen bis zum Jahr 1998 trug: Eidgenössische Münzstätte. Die Swiss Mint ist in der Schweizer Hauptstadt Bern ansässig und der Eidgenössischen Finanzverwaltung untergeordnet.

Welche Aufgaben hat die Swiss Mint?

Eine der Hauptaufgaben des traditionsreichen Unternehmens Swissmint besteht in der Prägung von Münzen, die dem täglichen Zahlungsverkehr dienen. Dabei ist eine bedarfsgerechte Versorgung der Schweiz das erklärte Ziel. Weil die Bedeutung dieser sogenannten Umlaufmünzen in Zeiten des immer weiter verbreiteten bargeldlosen Zahlungsverkehrs in den Hintergrund rückt, rücken jedoch die anderen Aufgaben des Unternehmens sukzessive stärker in den Vordergrund. Neben den alltäglichen Münzen produziert die Swiss Mint auch noch Sondermünzen, Gedenkmünzen und Medaillen, die bei Anlegern, Geschichtsinteressierten und Sammlern sehr beliebt sind. Ferner ist das Unternehmen für die Echtheitsprüfungen von verdächtigen Münzen verantwortlich. Darüber hinaus übernimmt die Swissmint auch die Zerstörung von abgenutzten, beschädigten und verschmutzten Geldstücken.

Schweizer Münzen gestapelt und eine Schweizerfahne.
Die Gold-Silber-Ratio spielt bei Investitionen in Barren und Münzen eine wichtige Rolle.
© vladk213 – stock.adobe.com

Geschichte der Swiss Mint

Die Geschichte der Swiss Mint ist eng mit der Historie der Schweiz verknüpft. Im Jahr 1850, also nur zwei Jahre nach der Gründung des Schweizer Bundesstaates, wurde der Schweizer Franken als einheitliche Währung eingeführt. Damals fehlte jedoch eine geeignete Münzproduktionsstätte in der Schweiz. Deshalb war zunächst die Prägung der Münzen im Ausland – in diesem Fall in Frankreich – notwendig. Dieser Zustand war natürlich auf Dauer nicht haltbar. Dennoch sollte es nach zähen Verhandlungen noch fünf Jahre dauern, bis der Kanton Bern eine ehemalige Münzstätte am Gerberngraben zur Verfügung stellte. Diese erwies sich jedoch irgendwann als zu klein. Nach fast dreijähriger Bauzeit entstand deshalb 1906 nach den Entwürfen des Schweizer Architekten Theodor Gohl ein neues Gebäude im Berner Kirchfeldquartier. Hier ist die Swissmint bis heute ansässig. Der im Stil der Neorenaissance gestaltete Sitz der offiziellen Münzprägestätte der Schweiz steht unter Denkmalschutz und gilt als Kulturgut von nationaler Bedeutung.

Bekannte Münzen

Münzen dienen nicht nur als Zahlungsmittel und Sammlerstücke. Sie sind auch beliebte Anlageobjekte und können ebenso wie eine Investition in Schweizer Franken vor der Inflation schützen. Das gilt insbesondere für Gedenkmünzen. Diese prägte die Eidgenössische Münzstätte erstmals 1936. Diese Sondermünzen sollen an historische Anlässe und kulturelle Errungenschaften erinnern sowie besondere Persönlichkeiten ehren. Gefragt sind bei Sammlern und Anlegern zudem historische Münzen aus der Alpenrepublik. Dabei handelt es sich vor allem um Goldmünzen, aber auch um einige Silbermünzen. Zu den bekanntesten schweizerischen Münzen zählen folgende Exemplare.

Goldvreneli

Das Goldvreneli ist eine der bekanntesten und beliebtesten historischen Goldmünzen der Schweiz. Der Name ist eine Kombination aus dem verwendeten Edelmetall und der Diminutivform des klassischen Schweizer Vornamens Verena. Die erste Prägung erfolgte bereits im Jahr 1897. Damit löste das Goldvreneli die von 1883 bis 1896 hergestellte Goldmünze Helvetia ab. Bis zur letzten Prägung im Jahr 1949 entstanden rund 58,6 Millionen Exemplare. Die Münze ist in verschiedenen Grössen und mit unterschiedlichen Nennwerten – nämlich 10, 20 oder 100 Franken – erhältlich. Allen Goldvreneli gemein ist das grundlegende Design. Die Vorderseite zeigt eine nach links blickende Frauenbüste vor den Schweizer Alpen im Hintergrund. Die Rückseite präsentiert unter anderem das Schweizer Wappen und den Nennwert der Münze. Am Rand ist zudem eine Prägung mit 22 Sternen zu erkennen, die für die Schweizer Kantone stehen. Goldvreneli und Helvetia sind als Geschenke oder Wettbewerbspreise bis heute beliebt.

Goldvreneli auf einem goldenen Untergrund
Die Entwicklung von Gold und Silber als Zahlungsmittel ist stark mit dem US-Dollar verknüpft.
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Roger-Federer-Gedenkmünzen

Am 23. Januar 2020 ereignete sich etwas nie dagewesenes. An diesem Tag erfolgte nämlich zum ersten Mal die Ausgabe einer Schweizer Gendenkmünze zu einer noch lebenden Persönlichkeit: Roger Federer. Der gilt nicht nur als einer der besten Tennisspieler aller Zeiten, sondern auch als Sympathieträger, fairerer Sportsmann und ist wahrscheinlich der bekannteste Schweizer überhaupt. Swissmint prägte zunächst eine Silbermünze mit einem Nennwert von 20 Franken. Die Vorderseite der von Remo Mascherini gestalteten Münze zeigt den Sportler, wie er mit seinem Tennisschläger gerade zu einer Rückhand ausholt. Einige Monate nach der Erstausgabe kam es wegen des grossen Erfolgs zu einer Nachprägung. Die Gesamtauflage beträgt:

Im selben Jahr kam darüber hinaus eine Roger-Federer-Goldmünze mit einem Nennwert von 50 Franken und einem anderen Design auf den Markt. Dieses stammt ebenfalls von Mascherini und zeigt Roger Federer, der einen Siegerpokal präsentiert. Hier war die Gesamtauflage mit 10’000 Exemplaren – jeweils mit polierter Platte und im Etui – deutlich geringer.

Gedenk-Goldmünze 2023 «175 Jahre Bundesverfassung»

Noch jüngeren Datums ist die Gedenk-Goldmünze «175 Jahre Bundesverfassung». Diese kam nämlich erst Mitte 2023 auf den Markt. Die Gedenkmünze hat einen Nennwert von 50 Franken und erinnert an die erste Bundesverfassung aus dem Jahr 1848, welche die Schweiz zum Bundesstaat einte. Dementsprechend hat der Schweizer Künstler Peter Salzmann auf der Münzvorderseite die Präambel dieser Bundesverfassung symbolisch dargestellt. Auf der Rückseite ist eine engelhafte Figur mit Anklängen an die klassische Figur der Helvetia mit typischen Friedenssymbolen zu sehen. Die Auflage unterteilt sich folgendermassen:

Für den kleineren Geldbeutel ist die Gedenkmünze zudem auch als Silbermünze in einer ebenfalls limitierten Auflage erhältlich.

1. Weltrekord: die kleinste Gedenkmünze der Welt

2021 sicherte sich die Swissmint bei den «Guinness World Records» den Rekord für die kleinste Gedenkmünze der Welt. Die Vorderseite der im Jahr 2020 geprägten Goldmünze zeigt das ikonische Porträt von Albert Einstein, auf dem er seine Zunge herausstreckt. Mit blossem Auge zu erkennen ist das allerdings nicht. Denn die Gedenkmünze hat einen Durchmesser von lediglich 2,96 Millimetern. Zudem ist sie mit einem Gewicht von nur 0,063 Gramm ein echtes Leichtgewicht. Die auf 999 Exemplare limitierte Münze war bereits in kürzester Zeit ausverkauft.

2. Weltrekord: die älteste, noch im Umlauf befindliche Münze der Welt

Swiss Mint erhielt 2021 noch einen zweiten «Guinness World Record». Dabei handelte es sich um den Rekord für die die älteste, noch im Umlauf befindliche Münze der Welt. Bei dieser handelte es sich um einen 10-Rappen-Stück. Die spezielle Münze war bereits seit dem Jahr 1879 im Umlauf und zeigt auf der Bildseite einen nach rechts blickenden Frauenkopf.

Weitere Sondermünzen

Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus der vielfältigen Münzproduktion der Alpenrepublik. So hat die offizielle Münzprägestätte der Schweiz von 1974 bis 1990 auch mehrere Münzen aus dem nicht besonders wertvollem Material Kupfernickel herausgegeben. Zu sehen waren hier auf der Bildseite etwa Heinrich Pestalozzi, Henry Dunant oder Gottfried Keller. Dass es auch deutlich wertiger geht, bewies Swissmint 2022 mit einer Platinmünze mit einem Nennwert von 25 CHF.

Zusammenfassung:

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