Vermögenswerte sind auch bei Strommangellage sicher

Welche Gefahr stellen Blackouts und Brownouts für die Lagerung dar?

Heutzutage sind nahezu alle Systeme mit dem Stromnetz verbunden und vielfach darüber gesichert. Doch was passiert bei einer Strommangellage oder gar einem Stromausfall? Welche Auswirkungen haben Blackouts oder Brownouts und ist die sichere Lagerung von Vermögenswerten in der Schweiz bei einem Energiezusammenbruch gefährdet? Diese Fragen sind berechtigt, denn moderne Schliessfachanlagen sind häufig durch elektronische Sperren geschützt.

Energie gehört zur kritischen Infrastruktur unserer Gesellschaft. Über viele Jahrzehnte gab es keine Verknappung des Stromangebots in Europa. Doch Ereignise wie der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen den russischen Staat haben die Situation auf dem Kontinent verändert. Strom wird vielfach noch über fossile Energien erzeugt, doch Gas und Öl aus Russland sind auf dem europäischen Festland nicht mehr erwünscht. Die Stromgewinnung aus erneuerbaren Quellen wie Sonnen- und Windkraft liefert nicht die erforderlichen Mengen und planbare Stabilität (Stichwort Flatterstrom) für Wirtschaft und Privathaushalte. Also müssen Brennstoffe aus anderen Teilen der Welt das Defizit ausgleichen. Preissteigerungen und Einschränkungen waren insbesondere in 2022 und 2023 die Resultate. Der Atomausstieg in Deutschland und die Abschaltung verbliebener Kraftwerke sorgt für eine zusätzlich angespannte Situation.

Strommasten an einem sonnigen Tag
Ein stabiles Stromnetz ist in jedem Bereich des Alltages wichtig

Schon frühzeitig setzte die Schweiz auf Wasserkraft als fortschrittlichen und nachhaltigen Energielieferanten und machte sich damit ein gutes Stück unabhängig. Doch auch der Alpenstaat muss aufgrund sinkender Wasserpegelstände in den Wintermonaten Strom aus der EU importieren. Durch diese Abhängigkeit könnte in der Schweiz ebenfalls eine Strommangellage entstehen. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist, erfahren Sie im Abschnitt «Sind Stromausfälle die Realität?».

Kontrollierte und unkontrollierte Stromausfälle

Stromausfälle und Strommangellagen können unterschiedliche Ursachen haben. So ist die Definition Strommangellage abhängig vom Ereignis: Plötzlich auftretende Stromausfälle, sogenannte Blackouts, sind häufig auf eine Störung im Netzbetrieb zurückzuführen. Sie treten unkontrolliert durch Beschädigungen an Leitungen zum Beispiel während Bauarbeiten auf, aber auch durch Naturkatastrophen oder Terroranschläge. Je nach Ursache dauern solche Stromausfälle von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen oder sogar Wochen und Monate. Ebenso können grössere Regionen oder ganze Bundesländer und Kantone betroffen sein. Es liegt jedoch nicht zwingend eine Unterversorgung vor.

Im Gegensatz dazu wird bei einer bestehenden Strommangellage die Energieversorgung kontrolliert für einen definierten Zeitraum unterbrochen. In diesem Fall sprechen Experten eher von einem Brownout, der nicht nur zeitlich, sondern auch regional begrenzt ist. Durch flankierende Massnahmen kann jedoch eine Mangellage bei der Stromversorgung abgeschwächt oder sogar vermieden werden. Welchen Massnahmenkatalog die Schweiz in solchen Fällen anwendet, können Sie im Absatz «Die Schweiz und ihre Massnahmen» nachlesen.

Definition Blackout im Detail

Bei einem Blackout handelt es sich um ein unvorhersehbares Ereignis. Der unkontrollierte Energieausfall kann durch ein Unwetter oder eine andere Naturkatastrophe herbeigeführt werden. Dabei kann der Ausfall sowohl regionale wie überregionale Auswirkungen haben. Je nach Ausmass lässt sich der Schaden kurzfristig beheben oder bedarf einer aufwendigeren Instandsetzung, die von einigen Tagen bis zu mehreren Monaten andauert. In der Zwischenzeit können Notstrom-Aggregate und Stromgeneratoren, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden, zur Überbrückung eingesetzt werden. Bei Terroranschlägen werden Stromleitungen oft ganz bewusst und massiv zerstört, um die Infrastruktur nachhaltig zu schädigen.

Blackouts haben direkte Auswirkungen auf alle Bereiche des täglichen Lebens. In der Regel ist der Strassenverkehr stark eingeschränkt, es können Versorgungslücken mit Lebensmitteln und wichtigen Rohstoffen entstehen. Verarbeitende Betriebe können häufig nicht mehr produzieren und es treten Verluste in Millionenhöhe ein. Gemäss Ausmass des Stromausfalls müssen Bürger mit Ausgangssperren und einer stark eingeschränkten Kommunikation rechnen.

Definition Brownout und der Nutzen

Im Gegensatz zum Blackout werden „rollende“ Brownouts kontrolliert und mit Genehmigung der Regierung durchgeführt. Sie greifen dann, wenn eine tatsächliche Strommangellage eintritt und die Energieversorgung nicht mehr zu einhundert Prozent gewährleistet werden kann. Die Stromzufuhr wird dann bewusst für eine bestimmte Region und einen definierten Zeitraum unterbrochen. Solche Brownouts sind jedoch keine plötzlichen Ereignisse, sondern müssen mit einem ausreichenden Vorlauf angekündigt werden, sodass sich Bürger und Industrie darauf einstellen können. Krankenhäuser und andere medizinische Versorgungseinrichtungen sind von solchen Massnahmen in aller Regel ausgeschlossen.

Bei einem kontrollierten Brownout wird der Strom absichtlich abgestellt, um eine temporäre Unterversorgung auszugleichen. Übersteigt die Nachfrage das Angebot, würde eine mehrstündige Trennung von der Versorgung erfolgen, die nur bestimmte Regionen oder Stadtteile betrifft. Nach Ablauf der Zeitspanne wird die Stromversorgung wieder hergestellt und dafür in einem anderen Bereich abgeschaltet. Die sogenannte rollierende Abschaltung sorgt dafür, dass es nicht zu einem landesweiten Energiekollaps kommt und die Einschränkungen für einzelne Regionen so gering wie möglich gehalten werden können.

Tendenziell sind die üblichen Kommunikationskanäle bei einem rollierenden Brownout nicht oder nur kurzzeitig betroffen. Weiterhin ist nicht damit zu rechnen, dass es zu grossflächigen und/oder langanhaltenden Behinderungen im Strassenverkehr kommt. Vielmehr handelt es sich um zeitlich eng begrenzte Einschränkungen im regionalen Bereich, welche der Aufrechterhaltung der Stromversorgung im gesamten Land dienen.

Sind Stromausfälle die Realität?

Unvorhergesehene und regionale Stromausfälle, die durch Leitungsschäden oder Unwetter hervorgerufen werden, können immer wieder geschehen. Jedoch rechnet die Schweiz derzeit nicht mit einem massiven Blackout, der komplette Kantone oder gar das gesamte Land betreffen könnte. Dennoch hat sich der Bundesrat bereits 2022 intensiv mit den Möglichkeiten eines rollenden Brownouts befasst und einen vierstufigen Notfallplan zur Sicherstellung der Elektrizitätsversorgung des Landes erarbeitet. Dieser sieht unter anderem Einschränkungen bei der Nutzung von Elektroautos, Rolltreppen oder Streamingdiensten vor.

Die Stromsparmassnahmen sollen im Krisenfall greifen, wenn eine akute Strommangellage eingetreten ist. Insbesondere im Winter importiert die Schweiz aus Europa grössere Strommengen, um den Gesamtjahresbedarf von knapp 60 Milliarden Kilowattstunden (Statista-Wert von 2021) zu decken. Für den Winter 2022/23 befürchtete der Bundesrat eine allgemeine Verknappung durch die Ereignisse in der Ukraine. Doch die Notsituation blieb aus.

Strommasten in einer Stadt an einem düsteren Tag
Längerfriste Stromausfälle geschehen zum Glück äusserst selten

Sind Edelmetalle bei einem Blackout noch sicher gelagert?

Durch die stetig steigende Komplexität des europäischen Stromnetzes können Blackouts durch unvorhergesehene Ereignisse jederzeit stattfinden, wie die unten stehenden Beispiele zeigen. Damit eine krisensichere Lagerung von Edelmetallen oder anderen Wertgegenständen wie zum Beispiel Luxusuhren dennoch möglich ist, verfügen private Lagerunternehmen wie Swiss Gold Safe über entsprechende Sicherungsmassnahmen. So ermöglichen zum Beispiel installierte Notstromgeneratoren eine durchgehende Stromversorgung der Hochsicherheitsanlagen. Das betrifft gleichermassen die segregierte Einzelverwahrung von Edelmetallen, wie bankunabhängige Schliessfächer in der Schweiz oder bankunabhängige Schliessfächer in Liechtenstein.

Darüber hinaus gilt die Schweiz als idealer Standort zur Lagerung von Edelmetallen. Denn es kann sich für private wie institutionelle Investoren vorteilhaft auswirken, die Vermögenswerte ganz oder teilweise unabhängig vom Wohnort zu lagern. Experten sprechen hierbei von einer geografischen Diversifizierung. Überdies befinden sich die Hochsicherheitsgebäude von Swiss Gold Safe ausserhalb von Ballungszentren, was die Gefahr der Auswirkungen von eventuellen Blackouts oder Brownouts beim Gold lagern zusätzlich reduziert.

Nicht zuletzt spielt die physische Sicherheit bei Schliessfächern auch im Falle eines Stromausfalls eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, dass die vollversicherbaren Tresore zu jeder Zeit einen umfassenden Einbruchschutz bieten. Deshalb hat sich Swiss Gold Safe bereits frühzeitig mit der Thematik auseinandergesetzt und Vorkehrungen getroffen. Bei Bankgebäuden oder vollautomatischen Schliessfachanlagen ist die Sicherheit heute vielfach eingeschränkt.

Ereignisse in der Welt als Wegweiser

Verschiedene Ereignisse der letzten Jahrzehnte haben den europäischen Landesregierungen dabei geholfen, Gefährdungslagen durch Strommangellagen besser zu deuten und rechtzeitig Schutzmassnahmen zu ergreifen. Dazu einige Beispiele: So waren im August 2003 etwa 55 Millionen Menschen in den USA und Kanada von einem bis zu fünf-tägigen Stromausfall betroffen. Hintergrund waren veraltete Netze und Ausfälle gleich mehrerer Kraftwerke.

Hohe Temperaturen und eine gleichzeitige Überbelastung des schweizerischen Übertragungsnetzes verursachten im September 2003 einen massiven Blackout in ganz Italien. Mehr als 55 Millionen Menschen waren einen Tag lang ohne elektrische Energieversorgung. Der dadurch entstandene Schaden bewegte sich im dreistelligen Millionenbereich. Ein Schneechaos sorgte im deutschen Münsterland (Nordrhein-Westfalen) im November und Dezember 2005 für einen Stromnotstand. Unter dem extremen Gewicht von Eis und Schnee knickten in der Region rund 50 Strommasten um. Dadurch waren etwa 250’000 Menschen für viele Tage ohne Strom.

Die Schweiz und ihre Massnahmen

Beim Stromtransport in Europa nimmt die Schweiz als Transitland eine zentrale Rolle ein. Normalerweise verläuft der Transfer reibungslos, doch im Januar 2021 kam es zu einem massiven Zwischenfall, als eine Störung in einem kroatischen Umspannwerk für einen plötzlichen Frequenzabfall im europäischen Stromnetz sorgte. Das betraf insbesondere Südosteuropa.

Unter anderem war es dem Schweizer Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid zu verdanken, dass nicht Millionen Haushalte stundenlang von der Stromversorgung abgeschnitten waren. Durch eine Entkoppelung des Netzes konnte erfolgreich ein kompletter Zusammenbruch und damit ein flächenumspannender Blackout in ganz Europa verhindert werden. Der Zwischenfall verlief für die meisten Menschen auf dem europäischen Kontinent völlig unbemerkt.

Zuständig für den sicheren Betrieb und die Überwachung des Schweizer Übertragungsnetzwerkes ist die nationale Netzgesellschaft Swissgrid. Sie arbeitet eng mit der eidgenössischen Elektrizitätskommission zusammen. Die ElCom überwacht und beobachtet die Entwicklung der Strommärkte im Hinblick auf eine ebenso konstante wie kostengünstige Versorgung aller Landesteile. Sobald sich eine erhebliche Gefährdung der Versorgungssicherheit abzeichnet, werden dem Bundesrat Massnahmen vorgeschlagen. Durch entsprechende Aktionen lässt sich das Gleichgewicht zwischen Energieproduktion und -verbrauch jederzeit anpassen.

Stromausfälle und Strommangellagen in der Übersicht

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