Platinbarren als Alternative zu Gold und Silber

Platinbarren sind die Exoten auf dem Markt für physische Edelmetall-Anlagen. Da die Platinvorkommen weltweit deutlich geringer sind als die Bestände an Gold oder Silber, ist der Markt eng und die Preisschwankungen können recht deutlich sein. Dennoch sind Platin-Barren für Anleger eine interessante Alternative zu Silber und Gold.

Interesse für Platin wächst bei Anlegern

Das grauglänzende Platin gilt als das edelste unter den Edelmetallen und ist schwerer und auch beständiger als sein goldgelber Rivale. Während Gold und Silber jedoch eine Jahrhunderte alte Tradition bei der Geldanlage und als Zahlungsmittel aufweisen, hat Platin in dieser Hinsicht eine weitaus kürzere Tradition. Erst seit einigen Jahrzehnten erfreut sich das Edelmetall auch bei Anlegern immer größerer Beliebtheit.

Auch Schmuck aus Platin hat mittlerweile viele Fans weltweit. Den größten Bedarf für das seltene Metall hat jedoch die Automobilindustrie, die es vor allem in Katalysatoren zur Abgasreinigung einsetzt. Aber Platin spielt auch bei der Herstellung von Brennstoffzellen und in anderen industriellen Produkten eine wichtige Rolle. Anleger können in physisches Platin entweder in Form von Barren oder in Form von Münzen investieren.

Welche Barrengrößen gibt es?

Platinbarren bestehen in der Regel zu 99,95 Prozent aus Feinplatin und werden für private und gewerbliche Investoren in verschiedenen Prägeanstalten zum Zweck der Anlage produziert.

Es gibt sie in vielen Größen, so dass sie sich für fast jeden Geldbeutel eignen. Kleine Platinbarren in der Größe von 1 g bis zu 100 g werden meist, vergleichbar mit Platinmünzen, unter hohem Druck geprägt. Einige Hersteller haben auch größere geprägte Edelmetallbarren im Programm. Zumeist werden schwere Barren in Größen von 250 g bis zu 1 kg jedoch im Gussverfahren gefertigt. Alle Barren werden mit Herstellerlogo, Gewicht und Reinheitsgrad gekennzeichnet.

1 Gramm Platin Barren
Der 1 Gramm Barren ist üblicherweise der kleinste Platinbarren.
© Corlaffra - stock.adobe.com

Der sogenannte Prägeaufschlag pro Gramm enthaltenen Platins ist umso geringer, je größer ein Barren ist. Während der Herstellung werden zur Qualitätssicherung laufend Barren als Stichproben entnommen und gewogen. Auch Materialproben werden gemacht, um den Feingehalt an Platin im Barren während der Produktion perfekt einzuhalten. So können versehentliche Verunreinigungen im Herstellungsprozess vermieden werden. Abschließend wird noch eine Sichtprüfung durchgeführt und die Barren zum Schutz in eine Folie oder Blisterbox eingeschweisst.

Wer produziert Platinbarren?

Es gibt eine Reihe von renommierten Prägeanstalten für Platin-Barren. Zu den bekanntesten gehören etwa Pamp, Umicore, Argor-Heraeus, Metalor oder Valcambi.

Die Produktqualität unterscheidet sich bei diesen Herstellern kaum, denn alle banküblichen Platinbarren haben in der Regel einen Feinheitsgrad von 999,5/1.000. Allerdings gibt es Sammler und Anleger, die einzelne Hersteller bevorzugen. Sie richten ihr Augenmerk mehr auf die Prägungen der Barren, die sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden.

Platinbarren sind in den folgenden Stückelungen üblich:

Wo Anleger und Sammler Platinbarren kaufen können?

Platin-Barren können bei Banken oder Edelmetallhändlern wie der Echtgeld AG gekauft und verkauft werden. Anders als auf Goldbarren muss auf Platinbarren in der Schweiz beim Kauf die Mehrwertsteuer in Höhe von 8,1 Prozent gezahlt werden. Diesen Kostenfaktor sollten Sie bei einer Anlage in Platinbarren im Auge behalten.

Es gibt jedoch eine legale Möglichkeit die Mehrwertsteuer auf Platin komplett zu umgehen: Wer seine Platinbarren oder Münzen in einem Zollfreilager in der Schweiz aufbewahrt, wie sie Swiss Gold Safe anbietet, kauft steuerfrei. Platinbarren sind zudem aufgrund der weniger aufwendigen Herstellung meist etwas günstiger als Platinmünzen.

Welchen Preisschwankungen unterliegt Platin?

Die Platinnachfrage und das Platinangebot ändern sich häufig, der Preis ist deshalb relativ volatil. Deshalb kann es auch innerhalb kurzer Zeitspannen zu teilweise erheblichen Preisschwankungen kommen. So brach der Platin-Unzen-Preis im Zuge der Finanzkrise 2008 innerhalb eines Jahres von fast 2200 auf 600 US-Dollar ein. Das liegt auch daran, dass Platin ein sehr seltenes Edelmetall ist und nur in wenigen Ländern in nennenswerten Mengen vorkommt.

Allein 70 Prozent des weltweit geförderten Platins stammt aus Südafrika, gefolgt Russland mit 15 Prozent sowie Kanada, und Simbabwe mit jeweils 5 Prozent. Kleinere Mengen kommen auch aus den USA und Kolumbien. Weltweit werden weniger als 200 Tonnen Platin jährlich gefördert, die Förderung von Gold beläuft sich dagegen auf rund 3000 Tonnen.

Etwa 40 Prozent der Jahresproduktion wandern in Abgaskatalysatoren für Autos, rund 25 Prozent werden in Industrie, Chemie und Medizintechnik verbraucht und 24 Prozent werden zu Schmuck verarbeitet. Nur etwa vier Prozent des geförderten Platins werden zu Münzen und Barren für Anlagezwecke verarbeitet. Allerdings erfreut sich das seltene Metall mit dem Kürzel Pt im Periodensystem der Elemente seit Beginn der Pandemie 2020 wieder steigender Beliebtheit.

Wo können Platinbarren gelagert werden?

Platinbarren können, wie Goldbarren oder Silberbarren, wahlweise zu Hause oder bei Banken und Händlern im Schliessfach oder segregiert gelagert werden.  Wir empfehlen unsere bankenunabhängige Lagerung im Schliessfach in der Schweiz und in Liechtenstein, oder unsere Einzelverwahrung im Zollfreilager in der Schweiz.

Informationen zu Platinmünzen in der Zusammenfassung:

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