Lunar: australische Bullionmünze mit Sammelcharakter und China-Bezug

Zusammenfassung

Mit dem Australian Kangaroo bringt die Perth Mint bereits seit 1986 eine sehr beliebte Anlagemünze auf den Markt. Dennoch entschied sich die australische Prägestätte, das Angebot mit der als Goldmünze sowie Silbermünze erhältlichen Lunar noch zu erweitern. Diese richten sich gleichermassen an Sparer und Sammler. Dabei hat die Gestaltung aber nur indirekt etwas mit dem namensgebenden Himmelskörper, also mit dem Mond, zu tun.

Die Historie der australischen Lunar

Wer über ein gewisses Hintergrundwissen über Münzen und Barren verfügt, weiss, dass die meisten Staaten eigene Münzen bevorzugt ausgeben, um die Natur oder Kultur der eigenen Nation zu würdigen. Bei den Münzen der Lunar-Serie sieht das jedoch etwas anders aus. Denn diese beziehen sich auf die Tierkreiszeichen des chinesischen Mondkalenders. Dieser hat eine Tradition von mehreren Jahrtausenden und besteht aus zwölf Tieren. Der Wechsel zwischen dem Tierkreiszeichen erfolgt dabei jährlich mit dem chinesischen Neujahrsfest, das auch als «Lunar New Year» bekannt ist.

Mit den Münzen der Lunar-Serie wollte die Perth Mint vermutlich nicht nur den immer grösser werdenden Anteil von in Australien lebenden Chinesen oder australische Fans des chinesischen Mondkalenders ansprechen. Eine wichtige Zielgruppe dürfte vielmehr der gesamte asiatische Raum und hier vor allem das wirtschaftlich boomende China gewesen sein. Zudem haben die Motive vermutlich eine wichtige Rolle gespielt. Denn Münzen mit Tierdarstellungen verkaufen sich traditionell besonders gut.

Vorder- und Rückseite einer Lunar Münze aus dem Jahr des Pferdes 2014 aus Silber
Lunar Münze aus dem Jahr des Pferdes 2014 aus Silber
© maexico - stock.adobe.com

Die erste Lunar-Münze aus Gold kam 1996 auf den Markt. Die Serie Lunar I lief dann bis zum Jahr 2007. Dabei zeigte die Motivseite jährlich ein anderes Tier, gemäss dem chinesischen Tierkreiszeichen für das jeweilige Jahr. Wegen des grossen Erfolgs startete 2008 die Serie Lunar II, die 2019 auslief. Seit 2020 gibt die Perth Mint nun bereits die Reihe Lunar III heraus.

Etwas später, nämlich erst im Jahr 1999, erschien die erste Lunar aus Silber. Aufgrund der starken Nachfrage folgten auch hier weitere Serien. Zum Start von Lunar II entschlossen sich die Verantwortlichen jedoch, die Ausgabe der Gold- und Silbermünzen zu synchronisieren. Deswegen gaben sie 2007 neben dem Tierkreiszeichen für dieses Jahr noch drei weitere Varianten mit den folgenden Tieren aus. Seitdem laufen die Lunar-Serien für beide Edelmetalle parallel.

Lunar: Feingehalt und geprägte Stückelungen

Lunar Goldmünzen

Der Feingehalt der goldenen Lunarmünzen betrug bereits bei der Erstausgabe sehr hohe 999,9/1000 und ist seitdem unverändert. Zwischen den einzelnen Serien gibt es jedoch bezüglich der Abmessungen und erhältlichen Stückelungen teilweise deutliche Unterschiede.

Münzen der Serie Lunar I in Gold:

Feingewicht Durchmesser in mm Dicke in mm Nennwert Geprägt ab
1/20
14,1
1,4
5 AUD
1997
1/10
16,1
1,5
15 AUD
1997
¼
20,1
1,8
25 AUD
1996
½
25,1
2,4
50 AUD
2004
1
32,1
2,65
100 AUD
1996
2
40,6
4
200 AUD
2000
10
40,3
7,95
1000 AUD
2000
1000 g
75,30
13,9
3’000 AUD
2000
10’000 g
180,00
25
30’000 AUD
2006

Wegen der grossen Beliebtheit der Lunar-Serie nahm die Anzahl der Stückelungen im Laufe der Zeit sukzessive zu. Dabei ist eine Tendenz zu grösseren Münzen unverkennbar. Allerdings lag quantitativ der Fokus auf der 1-Unzen-Münze, welche die Perth Mint von 1996 bis 2007 253.325-mal und damit am häufigsten prägte. Von der besonders kostspieligen 10-Kilogramm-Münze existieren hingegen lediglich 16 Exemplare. Die Serie Lunar I ist in den Prägequalitäten Stempelglanz sowie Polierte Platte erhältlich.

Münzen der Serie Lunar II in Gold:

Feingewicht in Unzen Durchmesser in mm Dicke in mm Nennwert Geprägt ab
1/20
14,8
1,4
5 AUD
2008
1/10
18,6
2
15 AUD
2008
¼
22,6
1,9
25 AUD
2008
½
30,6
2,5
50 AUD
2008
1
39,34
2,1 – 2,5
100 AUD
2008
2
41,1
3,9
200 AUD
2008
10
75,6
6
1’000 AUD
2008
1000 g
100,6
9
3’000 AUD
2008
10’000 g
180,00
25
30’000 AUD
Keine Angabe

Von der Serie Lunar II hat die Perth Mint im Gegensatz zu Lunar I sämtliche Stückelungen durchgehend geprägt. Eine Ausnahme bildet lediglich die nur in drei Jahrgängen wiederum insgesamt 16 Mal geprägte 10-Kilogramm-Münze. Am beliebtesten war auch hier die 1-Unzen-Münze, wobei die Münzprägeanstalt in jedem Jahr das Maximum von 30.000 Exemplaren ausschöpfte, sodass sich die Auflage am Ende auf 360.000 Münzen belief. Einige Stückelungen sind – neben der Standardausführung Stempelglanz – auch in der Variante Polierte Platte in kleinerer Auflage erhältlich.

Münzen der Serie Lunar III in Gold:

Feingewicht in Unzen Durchmesser in mm Dicke in mm Nennwert Geprägt ab
1/20
14,6
1
5 AUD
2020
1/10
16,6
1,4 – 1,8
15 AUD
2020
¼
20,6
2 – 2,3
25 AUD
2020
½
25,6
2,19
50 AUD
2020
1
32,6
2,8 – 2,95
100 AUD
2020
2
41,1
3,4
200 AUD
2020
10
60,60
7,8
1’000 AUD
2020

Bislang fehlen in der dritten Lunar-Serie also eine 1- und 10-Kilogramm-Münze. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Perth Mint hier in der bis 2031 laufenden Reihe in den nächsten Jahren nachlegt. Neben den Standardausgaben in der Prägequalität Bullion und einigen Exemplaren in der Top-Qualität Polierte Platte sind in der Serie Lunar III auch teilkolorierte Münzen erhältlich.

Lunar Silbermünzen

Die Feinheit der silbernen Lunar-Münzen belief sich in den ersten Jahren auf 999/1000. Erst seit 2017 beträgt der Silberanteil 99,99 Prozent. Auch hier gibt es einige Unterschiede zwischen den Lunar-Serien.

Münzen der Serie Lunar I in Silber:

Feingewicht in Unzen Durchmesser in mm Dicke in mm Nennwert
½
32,10
3,11
0,50 AUD
1
40,6
4
1 AUD
2
50,3
4,5
2 AUD
5
60,3
7,5
8 AUD
10
75,5
8,7
10 AUD
500 g
85,5
10,3
15 AUD
1’000 g
101,00
14,60
30 AUD
10’000 g
221
33
300 AUD

Die Vielzahl an Stückelungen ist für Silbermünzen eher ungewöhnlich. Allerdings erschienen nur die Lunar Münzen zu 1 und 2 Unzen sowie als 1-Kilogramm-Münzen in jedem Jahr. Mit über einer Million geprägten Exemplare war die 1-Unzen-Münze der Serie Lunar I besonders beliebt. Dagegen prägte die Perth Mint nur 183 Exemplare der 10 Kilogramm schweren Münze.

Münzen der Serie Lunar II in Silber:

Feingewicht in Unzen Durchmesser in mm Dicke in mm Nennwert
½
36,10
1,97 – 2,30
0,50 AUD
1
45,10
2,60
1 AUD
2
55,10
3,42 – 3,60
2 AUD
5
65,10
5,80 – 6,14
8 AUD
10
75,5
8,7
10 AUD
500 g
100,60
7,4
15 AUD
1’000 g
101,6
14,60 – 16,80
30 AUD
10’000 g
220
33,00 – 34,81
300 AUD

Die silbernen Lunar Münzen zu einem halben Kilogramm prägte die Perth Mint nur bis zum Jahr 2011. Dafür stieg die Auflage der 1-Unzen-Münze auf 3,6 Millionen Exemplare. Zudem existieren limitierte Sonderauflagen.

Münzen der Serie Lunar III in Silber:

Feingewicht in Unzen Durchmesser in mm Dicke in mm Nennwert
½
32,60
2,6
0,50 AUD
1
40,6
3,21
1 AUD
2
50,6
4,13
2 AUD
5
60,6
7,2
8 AUD
1’000 g
100,6
16,18
30 AUD
10’000 g
221
34,81
300 AUD

Bezüglich der verfügbaren Stückelungen hat die Perth Mint somit das Angebot weiter reduziert. Dafür gibt es bei den silbernen Lunar Münzen der dritten Serie besonders viele Versionen für Sammler. Neben der klassischen Variante Polierte Platte sind auch kolorierte, teilvergoldete sowie mit Edelsteinen besetzte Münzen erhältlich.

Das Design der Lunar

Die Gold- und Silbermünzen der australischen Lunar-Serien zeigen auf der Motivseite generell das Tierkreiszeichen des jeweiligen Prägejahrs und auf der Rückseite ein Porträt von Queen Elizabeth II. Zwischen der Gestaltung der einzelnen Reihen gibt es jedoch einige Unterschiede. Das bezieht sich nicht auf die für jeden Zyklus und die Gold- sowie Silberversion jeweils unterschiedlich gestalteten Tiermotive.

Die Münzen der Reihe Lunar I präsentieren avers zentral das jeweilige Tierkreiszeichen. Umgeben ist dieses oben oder rechts vom chinesischen Schriftzeichen für das Tier und links vom Prägejahr in vertikaler Darstellung. Unterhalb des Motivs sind Feingehalt und Gewicht angegeben. Ein aus Punkten gebildeter Zierkranz dient als Rahmen. Revers ist Elisabeth II. im Profil – ab 1999 in altersgemäss angepasster Darstellung – abgebildet. Auf der Rückseite befinden sich zudem ihr Name sowie Angaben zum Nominalwert und Ausgabeland (AUSTRALIA) der Münze.

Die Lunar Münzen der zweiten Serie zeigen auf der Motivseite nicht nur einen Verweis auf das Tierkreiszeichen als chinesisches Schriftzeichen, sondern auch in englischer Schrift im unteren Bereich. Dementsprechend ist etwa auf der Münze aus dem Jahr 2008 der Schriftzug «Year of the Mouse» zu lesen. Dafür befinden sich die Angaben von Prägejahr und Münzgewicht nun auf der Münzrückseite.

In der Reihe Lunar III präsentieren sich die Tiere avers in einem etwas moderner anmutenden Design in ihrer typischen Umgebung mit dem jeweiligen Prägejahr. In englischer und chinesischer Schrift ist der Name des dargestellten Tiers angegeben. Anders als bei britischen Anlagemünzen ist auch 2024 revers immer noch Elisabeth II., statt ihres Thronnachfolgers Charles III., abgebildet. Auf den Münzen der Serie Lunar III – mit Ausnahme des 10 Kilogramm schweren Exemplars – befindet sich zudem als Sicherheitsmerkmal auch eine Mikrolasergravur, die mit blossem Auge nicht zu erkennen ist.

Die Marktposition der Münzen der Lunar-Serie

Imitation ist bekanntlich die höchste Form der Anerkennung. Lunar Münzen sind so beliebt, dass inzwischen auch andere Länder Münzen im ähnlichen Design herausbringen. Diese erreichen aber aus unterschiedlichen Gründen nicht die Marktposition der australischen Pendants. Diese sind nicht nur in Australien und im chinesischen bzw. asiatischen Raum gefragt, sondern international. Darauf deutet auch die zusätzliche Beschriftung in englischer Sprache auf der Motivseite seit der Reihe Lunar II hin. Es handelt sich allerdings nicht um die günstigsten Anlagemünzen. So ist der Aufpreis zum reinen Edelmetallwert im Vergleich zu Krugerrand & Co. höher. Einzelne Jahrgänge sind wegen der Motive und deren Bedeutungen im chinesischen Kalender besonders gefragt und deshalb teilweise deutlich kostspieliger. Weil etwa der Drache ein traditionelles Glückssymbol ist, dienen Münzen mit diesem Motiv besonders oft als Geschenk.

Insgesamt sind die Lunar Münzen somit global beliebte Bullionmünzen mit Sammelcharakter. Für den höheren Aufpreis auf den Edelmetallwert winken bei bestimmten Exemplaren Wertsteigerungsmöglichkeiten beim Verkauf an Sammler. Fälschungen sind nicht immer leicht zu erkennen, was auch an diversen Sondereditionen sowie schwankenden Münzabmessungen liegt. Deswegen raten wir bei geplanten Münzkäufen zu einem vertrauenswürdigen Händler wie der Echtgeld AG. Dabei können Kunden von der Zusammenarbeit zwischen dem Edelmetallhändler Echtgeld und dem Lagerspezialisten Swiss Gold Safe profitieren. So lassen sich die dort erworbenen Münzen direkt in ein Hochsicherheitslager von Swiss Gold Safe liefern.

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